Otto-Mauer-Preis 2023 geht an Belinda Kazeem-Kaminski
Die in Wien geborene und arbeitende Künstlerin Belinda Kazeem-Kamiński erhält den heuer zum 43. Mal vergebenen Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst. Die mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 23. November in Wien überreicht, teilte der Otto Mauer Fonds, der den Preis vergibt, am Mittwoch mit.
„Belinda Kazeem-Kamiński setzt sich als Künstlerin und Theoretikerin auf inhaltlich wie formal überzeugende Weise kritisch engagiert mit Fragen der kolonialen Vergangenheit und deren rassistischen Aspekten auseinander“, begründete die Jury. „In ihren Fotografien, Filmen und installativen Arbeiten thematisiert sie Gewalterfahrungen und weist auch aus der Perspektive von schwarzen Menschen in der Diaspora auf Traumata der kolonialen Geschichte hin. Dabei erörtert sie auf der Grundlage schwarzer feministischer Theorie Wirkungszusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart.“
Auch in ihrer Arbeit als Autorin und Wissenschafterin analysiere sie polarisierende Sichtweisen und setze diesen dialogischen Perspektiven in Gestalt der Verknüpfung von Dokumentation und Fiktion entgegen. Besonders überzeugte die Jury, „dass Belinda Kazeem-Kamiński relevanten gesellschaftlichen Fragestellungen einen unverkennbaren und ästhetisch präzisen Ausdruck verleiht“.
Der Jury gehörten heuer Sabine Folie (Direktorin Kunstsammlungen der Akademie der bildenden Künste), Rainer Fuchs (Chefkurator und stellvertretender Direktor mumok), Katrin Hornek (Künstlerin, Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2021), Almut Rink (Künstlerin), Johanna Schwanberg (Direktorin Dom Museum Wien) und Pater Gustav Schörghofer an. Im Vorjahr wurde das Höchstalter für Bewerberinnen und Bewerber auf 45 Jahre angehoben.
Kazeem-Kamiński studierte Internationale Entwicklung in Wien und besuchte die Schule für Künstlerische Photographie Friedl Kubelka. Von 2015 bis 2021 absolvierte sie ein Doktoratsstudium an der Akademie der bildenden Künste Wien mit dem Dissertationsprojekt „The Non-Human. The Believer“. In dem von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geförderten Projekt beschäftigt sie sich mit den Auswirkungen von Versklavung und Kolonialismus in Österreich.
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