Oska: Von Schlangenbeschwörern in Austin zu Coldplay in Wien

„Wiens aufsteigender Star Oska erobert SXSW im Sturm“ steht in fetten Lettern auf der amerikanischen Onlineplattform Luna über einem langen Artikel mit einem ausführlichen Interview mit der Musikerin.
„Im Sturm? Vielleicht im Tornado, da gab es nämlich eine Tornado-Warnung“, lacht Oska im KURIER-Interview. Gerade ist sie von ihrer ersten US-Tournee zurückgekehrt, hat dabei nicht nur sechs Shows beim Showcase-Festival „SXSW“ in Austin gespielt, sondern auch zweimal in New York und in Dallas. Sie freut sich über die Headline, aber so leicht, wie das klingt, waren die Auftritte beim SXSW (ausgesprochen „South by Southwest“) nicht.
„Dort gab es eine große Diskrepanz zwischen den einzelnen Konzerten. Manche liefen super, aber bei anderen musste ich in meiner Trickkiste kramen, um die Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich habe Coversongs eingeworfen, die sie mitsingen konnten, und Schmähs geführt, dass sie nach vorne kommen. Bei einem anderen waren die Leute erst sehr laut, haben nur miteinander geredet. Aber am Schluss sind sie im Halbkreis vor mir am Boden gesessen und haben doch zugehört.“ Das schönste Konzert in Austin war in der Presbyterian Church. „Dorthin ist das Publikum wirklich wegen der Musik gekommen. Aber beim SXSW kommen eben Leute von Künstler-Agenturen und Plattenfirmen zum Networken zusammen. Es sind während des Tages Konferenzen, Vorträge und Konzerte auf 50 Bühnen in der ganzen Stadt. Da will man am Abend in einem Club auch mal nur plaudern, und Musik ist nicht die Priorität.“
Außerdem ist „SXSW“ kein reines Musik-Festival mehr. Mit gestiegener Beliebtheit sind ein Filmfestival und eines für interaktive Medien integriert worden.
Anders war es in New York beim „New Colossus“-Festival. Das ist ebenfalls ein Showcase-Festival, aber viel kleiner, nur auf die Musik und da speziell auf die Indie-Szene bezogen.
„Dort hatte ich sofort die volle Aufmerksamkeit der Leute, die in Austin bei manchen Shows anfangs gefehlt hat“, sagt Oska. „Trotzdem war SXSW eine coole Erfahrung – einfach verrückt! Du isst einen Burger, schaust aus dem Fenster, und vor dir steht jemand mit zwei Cobra-Schlangen auf der Straße. Die Festivalzeit ist eine einzige riesige Party, und die Leute sind so exzentrisch.“

Nervös war Oska nur ganz am Anfang: „In meiner Vorstellung war das Stadion drei Mal so groß und hat mich fast erdrückt.“
Nächstes Album
Auch ein paar Songs aus dem nächsten Album hat Oska in den USA schon vorgestellt. Das soll zwar erst Anfang 2025 erscheinen, aber bis dahin wird sie nach und nach acht Songs daraus veröffentlichen. „Diese Lieder spiegeln die Freiheit, die ich gerade spüre“, sagt sie. „Ein habe die Wohnung in Wien aufgegeben und bin zu meiner Mutter gezogen, weil ich so wenig in Österreich bin. Das Album habe ich in London aufgenommen, wo ich immer wieder für Wochen und Monate war. Es ist total befreiend, jederzeit überall hingehen zu können, ohne hier Verpflichtungen zu haben.“
So ganz stimmt das mit den Verpflichtungen natürlich nicht. Ab April ist Oska nämlich mit Christina Stürmer auf Österreich-Tour, und von 21. bis 25. August tritt sie im Vorprogramm der vier Coldplay-Konzerte im Wiener Ernst-Happel-Stadion auf – auf ausdrücklichen Wunsch der britischen Superstars. b. schokarth
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