ORFIII macht Hollywood zum Wien-Ableger

ORFIII-Doku-Trilogie "Öscar" beleuchtet Erfolge wie "Die Fälscher" und zeigt sie
Doku-Trilogie "Öscar" über österreichische Erfolge bei den Oscars plus viele Top-Filme.

Mehr als 30 Programmstunden widmet ORFIII von heute bis Freitag dem österreichischen Filmschaffen und dessen Erfolgen bei den Oscars.

Die von Christian Reichhold gestaltete, immer um 20.15 Uhr angesetzte Doku-Trilogie "Die Öscars" – übrigens einer KURIER-Schlagzeile entlehnt und basierend auf seinem bei Amalthea erschienen, gleichnamigen Buch – reicht von den Anfängen der Traumfabrik Hollywood bis heute.

ORFIII macht Hollywood zum Wien-Ableger
"Die Öscars", "Der Exodus (2)." Die zweite Folge der 3-teiligen ORFIIII-Dokumentation widmet sich jener Gruppe von Filmemachern, Schauspielern, Musiker und Schriftsteller, die in den politisch brisanten 1930er und 1940er Jahren nach Los Angeles emigrierten. Neben Billy Wilder waren dies Größen wie Otto Preminger, Fred Zinnemann, Luise Rainer, Elisabeth Bergner, Walter Reisch, Franz Werfel, Peter Lorre, Robert Stolz oder Arnold Schönberg. Viele von ihnen mussten - ob sie wollten oder nicht - beim Film arbeiten, um zu überleben. Einige konnten nie wieder an gehabte Erfolge anschließen, andere setzten Hollywood ihren Stempel auf. Sie alle (er)lebten Filmgeschichte zwischen Ruhm und Verzweiflung.Im Bild: Christian Reichhold. SENDUNG: ORF3 - DO - 29.12.2016 - 20:15 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/Pammer Film/Christian Reichhold. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606

Ergänzend zeigt ORFIII an allen drei Tagen eine Top-Auswahl an "Öscar"-prämierten und -nominierten Spielfilmen (siehe unten). "Aus ORFIII-Sicht ist besonders interessant, dass das, was man heute unter Hollywood versteht und oft mit den Oscars verbindet, ohne den teils unfreiwilligen österreichischen Beitrag wohl nicht zustande gekommen wäre", erklärt Chef Peter Schöber. Reichhold meint aus der Erfahrung vieler Oscar-Berichte für den ORF: "Hollywood gilt als Traum-Destination. Aber wenn man dort ist, ist es etwas völlig anderes – zwei Kilometer hässlicher Boulevard, aber das will natürlich keiner hören."

Über 100 "Österreicher" waren bei den Oscars erfolgreich – was kein Grund für patriotische Schübe ist. Reichhold: "Etwa 40 hatten zum Zeitpunkt des Erfolgs keine österreichische Staatsbürgerschaft, weil sie die entweder verloren hatten, oder weil Österreich nicht existiert hat." Dem kulturellen "Exodus" unter den Nazis widmet sich Folge 2 mit so bekannten Namen wie Billy Wilder, Luise Rainer bis Otto Preminger, nachdem es in Teil 1 u. a. um den ersten österreichischen Nominierten, Josef von Sternberg, geht. Teil 3 steht dann im Zeichen der Erfolge von heute wie jenen von Stefan Ruzowitzky, Michael Haneke und Christoph Waltz.

Film-Highlights – eine Auswahl

ORFIII macht Hollywood zum Wien-Ableger
"Sunset Boulevard - Boulevard der Dämmerung", ORF III würdigt mit einem umfassenden Filmschwerpunkt das Werk und Schaffen der österreichischen Oscar-Gewinner/innen, spannt dabei den Bogen von den Gründern der Traumfabrik Hollywood bis hin zu den heutigen Protagonisten. Vielen von den mehr als 100 "Öscar"-Preisträgerinnen und Preisträgern gelang rechtzeitig die Flucht vor dem NS-Regime. Ohne sie und andere Exil-Österreicher wäre der Aufstieg von Hollywood als Zentrum der Filmindustrie undenkbar gewesen. Vom American Film Institute auf Platz 12 der besten amerikanischen Filme aller Zeiten gereiht, wurde "Boulevard der Dämmerung" bei den Academy Awards 1951 in 11 Kategorien nominiert und gewann den Oscar in drei dieser Kategorien. Dieser Film brachte Billy Wilder den Drehbuch-Oscar. Er war aber nicht der einzige Österreich-stämmige Filmschaffende der hier einen großen Erfolg feiern konnte. Nominiert war auch der Wiener Erich von Stroheim, der sich hier gewissermaßen selbst spielte -einen längst abgehalfterten Starregisseur, der der großen Leinwandtagen nachhängt. Viele der Filme des Regisseurs, Schauspielers und Drehbuchautors existieren heute nur als Fragmente - doch sogar mit denen hat er Filmgeschichte geschrieben. Erich von Stroheim galt als detailverliebter Besessener, dessen kostspielige Leinwandeskapaden sogar für Hollywood irgendwann einmal zu teuer wurden. Noch vor Beginn der Tonfilmära war seine Karriere als Regisseur so gut wie beendet. Der Film selbst spielt genau in dieser Umbruchzeit des Filmes, als die Bilder zu sprechen lernten, in der die meisten mitwirkenden Stars berühmt geworden waren. Der einstige Stummfilm-Star Norma Desmond ist von dem Wunsch besessen, ein großes Comeback zu feiern. Der brotlose Drehbuchautor Joe Gillis soll ihr dabei helfen. Da sich der junge Mann Vorteile für seine Karriere erhofft, erklärt er sich bereit, einen Filmstoff zu bearbeiten. Er lässt auch zu, dass die Diva ihn zu ihrem Geliebten macht, obwohl Joe eine andere Frau liebt.Im Bild: Gloria Swanson, William Holden. SENDUNG: ORF3 - MI - 28.12.2016 - 23:15 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/Beta Film. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Mittwoch:Josef von Sternbergs „Der blaue Engel“ (13.55) mit Marlene Dietrich; Billy Wilders „Sunset Boulevard“ (23.10).

Donnerstag: „Das ganze Interview“ mit Eric Pleskow (10.35); Fred Zinnemanns „Verdammt in alle Ewigkeit“ (21.05); „Das Narrenschiff“ (23.05) mit Oskar Werner, Kamera Ernest Laszlo.

Freitag: Otto Premingers „Anatomie eines Mordes“ (13.10); Stefan Ruzowitzkys „Die Fälscher“ (22.30).

Weitere ORFIII-Programm mit den Filmen.

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