ORF und Unitel starten Klassik-Online-Portal

Klassik-Interrnetseite namens "fidelio" gegründet vom ORF und Unitel
"fidelio" soll das Beste vom Besten aus der Klassik-Welt weltweit verfügbar machen.

Es ist ein ehrgeiziges Projekt: Nichts weniger als ein Netflix für die Klassik-Welt soll das am Donnerstag in Wien gestartete Klassik-Streaming-Portal "fidelio" werden. Das Gemeinschaftsunternehmen von ORF und Jan Mojtos Unitel bietet Kunden einen 24-Stunden-TV-Kanal, mehrere Live-Konzert- oder Opern-Ereignisse monatlich, ein Video-on-Demand-Archiv, das vom Start weg mit mehr als 500 Programmstunden aufwarten kann, sowie kuratierte Hintergrundinformationen.

Verfügbar sind Aufnahmen aus sieben Jahrzehnten – von Barock über Wiener Klassik, Romantik bis Moderne sowie Live-Übertragungen renommierter Festivals und großer Opern- und Konzerthäuser. Der älteste Archivschatz stammt von den Salzburger Festspielen – es ist der legendäre von Wilhelm Furtwängler dirigierte "Don Giovanni" von 1954.

Suchtgefahr

"Vorweg eine Warnung: Diese Plattform hat Suchtgefahr", sagte ORF-Generaldirektor und Klassik-Freund Alexander Wrabetz bei der Präsentation im Musikverein über seine Erst-Erfahrung mit "fidelio". Unitel-Geschäftsführer Mojto sprach von einem großen Tag. Mit "fidelio" werde "das Beste vom Besten, ob alt oder neu, live oder aus dem Archiv, jedem jederzeit zugänglich gemacht." "fidelio" kann sieben Tage lang gratis getestet werden, danach gibt es drei Abo-Modelle. Der Jahrespreis liegt beispielsweise bei 149 Euro. "Wir demokratisieren hier die Klassik-Welt", erklärte ORF-Finanzchef Richard Grasl. Das Ziel der Gesellschafter ist es, dass "fidelio" zum weltweiten One-Stop-Shop in Sachen High-End-Klassik wird.

In Wien sehen Musik-Institutionen "fidelio" als Chance. So verwies Musikverein-Intendant Thomas Angyan auf erhebliche Investitionen in die Technik, die Übertragungen erleichtert. Erster Live-Event ist am 25. September das erste von jährlich drei fixierten Abonnement-Konzerten der Wiener Philharmoniker. Vorstand Andreas Großbauer: "Die Menschen können bei uns durch dieses Guckloch ,fidelio‘ hineinschauen."

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