ORF-NÖ-Direktor Hofer: "Es kann jeder sagen, wenn etwas nicht passt“
Für Alexander Hofer, Direktor des ORF-Niederösterreich, ist die Sache klar: „Wir haben in St. Pölten den Landhaus-Platz und wir haben den Radio-Platz. An dem einen wird Politik gemacht, am anderen wird diese medial begleitet.“
Weil dem nicht immer so war, kam es im Februar, nach heftiger medialer Kritik, zum Rücktritt von Vorgänger Robert Ziegler nach Vorwürfen der ÖVP-freundlichen Einflussnahme. Im April folgte Hofer in Niederösterreich nach, wo nun Schwarz-Blau regiert. Die einen machen den ORF für ihre Wahlniederlage zu Jahresbeginn verantwortlich, die anderen wollen ihn nicht. Aber der vormalige ORF2- und Unterhaltungschef betont: „Es gibt einen ordentlichen und sachlichen Umgang miteinander.“
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Interventionsanrufe seien bei ihm auch noch nicht gelandet. „Es wäre auch sinnlos, denn Entscheidungen die Berichterstattung betreffend werden in der Redaktion getroffen.“ Wobei für Hofer Interventionen an sich nichts Unehrenhaftes sind. „Es kann jeder sagen, wenn etwas nicht passt.“
Emotionale Diskussion
Das passiert auch immer öfter im ORF-NÖ-Programm. Hofer: „Wir haben uns vorgenommen, noch stärker mit dem Publikum in Kontakt zu treten und entsprechende Formate zu intensivieren, um tatsächlich die Plattform für unser Publikum zu sein.“ Es nutzt dafür z. B. „Ein Wort am Ort“. In den Premieren-Sendungen wurde „zum Teil sehr emotional“ über den Wolf und die Marchfeld-Schnellstraße diskutiert und die Leute seien recht dankbar gewesen für dieses ORF-Angebot, sagt Hofer.
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Auch in „Niederösterreich heute“ kommt das Publikum in einer eigenen Rubrik verstärkt zu Wort. Bei „Warum eigentlich?“ steht hingegen die Wissenschaft im Vordergrund. Eine Reaktion darauf, „dass es in manchen Schichten der Gesellschaft eine gewisse Wissenschaftsfeindlichkeit gibt“. Von den Landesstudios wird zudem gemeinsam mit der Zentralredaktion ein Diskussionsformat entwickelt, das eventuell im Hauptabend zu sehen sein wird.
„Früher hat man gesagt, ein Journalist, der in der Redaktion sitzt, macht seinen Job nicht.“
Was zur Frage führt: Ist dieses Zugehen aufs Publikum der Corona-Fonds à la ORF? Hofer spricht von „Learnings“ und „einer Erweiterung des Meinungskorridors.“ Und man trage auch dem künftigen Finanzierungsmodell Rechnung.
Junge Zielgruppe
Von der Ausdehnung des ORF-Beitrags auf (fast) alle Haushalte sind vor allem junge Menschen betroffen, die streamen. Eine Klientel, die man nicht beim ORF NÖ vermutet. Dem widerspricht der Landesdirektor. Mit „Bundesland heute“ erziele man in der jungen Zielgruppe relativ hohe Quoten. Auch sie hätten ein Interesse an regionaler Berichterstattung. Das gelte besonders auch für online und Social Media. Weshalb er das forcieren will.
Auch im Landesstudio läuft der Generationenwechsel, wobei es zwischen diesen während des Ziegler-Streits zum Riss gekommen sein soll. Er habe davon gehört, sagt Hofer, aber nicht diesen Eindruck gewonnen. In durch Abgänge aufgehende Lücken gelte es nun, Jüngere hineinzuführen. Dazu gehöre der weiter intensive Kontakt zum Publikum, aber auch zu Entscheidungsträgern, „was in letzter Zeit inkriminiert worden ist, so mein Eindruck.“ Hofer will Jüngere im Journalismus „anregen, offensiv rauszugehen, Interesse und Neugier zu zeigen. Früher hat man gesagt, ein Journalist, der in der Redaktion sitzt, macht den Job nicht.“
Das Landesstudio sieht Hofer gut aufgestellt. Die von vielen erwartete Quoten-Delle nach den Aufregungen im Frühjahr habe es nicht gegeben. 2024 will er die Reformen im TV und bei Radio NÖ weiterentwickeln.
Das kann Hofer, weil nun auch er selbst außer Streit gestellt ist. Eine Beschwerde gegen seine Bestellung hat die Medienbehörde abgewiesen. „Ich habe es nicht anders erwartet. Unangenehm ist so etwas aber trotzdem.“
*** Das Interview in der Langfassung ***
Wie steht es um den ORF Niederösterreich, wie ist der Publikumszuspruch? Es wurden ja eine ganze Reihe neuer Formate aufgesetzt.
Es läuft gut zwischen dem ORF Niederösterreich und seinem Publikum. Bei „Niederösterreich heute“ konnten wir sogar einen leichten Marktanteilsgewinn verbuchen. Das freut uns natürlich und bestärkt uns in der Arbeit. Wir haben uns vorgenommen, noch stärker mit dem Publikum in Kontakt zu treten und entsprechende Formate zu intensivieren, um tatsächlich die Plattform für unser Publikum zu sein. Sehr gelungen sind in diesem Zusammenhang die beiden Premieren-Sendungen von „Ein Ort am Wort“, wo zum Teil sehr emotional diskutiert wurde. Einmal ging es dabei um das Thema Wolf, das zweite Mal um die Marchfeld-Schnellstraße. Es gab großes Interesse am Diskussionsangebot und auch an der Diskussionssendung, in der es sehr viele verschiedene Blickwinkel auf die Themen gab. In Erinnerung geblieben ist mir aber vor allem, dass viele Leute vor Ort auch nach der offiziellen Sendung sitzen geblieben sind, sich miteinander unterhalten und ausgetauscht haben und recht dankbar waren für dieses ORF-Angebot. Das zeigt, dass diese Sendungen angenommen werden. Es gibt nun auch in „Niederösterreich heute“ eine regelmäßige Rubrik, in der das Publikum zu Wort kommt. Das heißt, es gibt zahlreichen Möglichkeiten im ORF Niederösterreich, breitestmöglich zu diskutieren und wo nicht von vornherein gesagt wird, was richtig oder falsch ist. Meinungsvielfalt zuzulassen, denke ich, das ist uns mit diesen neuen Formaten fürs Erste gut gelungen.
Neu ist auch die Sendung „Warum eigentlich“?
Hier steht nicht die Diskussion nicht im Vordergrund, sondern hier geht es um die Wissenschaft. Auch das ist ein regelmäßiges Format. Wir haben festgestellt, dass es in manchen Schichten der Gesellschaft eine gewisse Wissenschaftsfeindlichkeit gibt. Um der sachlich und fachlich entgegenzutreten, bieten wir in dieser wöchentlich wiederkehrenden Rubrik Wissenswertes leicht und niederschwellig aufbereitet. Das kommt gut an.
Etwas überspitzt formuliert: Ist dieses breite Zugehen aufs Publikum, wo jeder sagen kann, was er will, der Corona-Fonds à la ORF?
Es sind Learnings aus einer Zeit, in der man möglicherweise andere Dinge in den Vordergrund gestellt hat aufgrund einer aktuell gegebenen Situation. In intensiven Analysen haben wir festgestellt hat, dass es jedenfalls wichtig ist, breite Diskussionsmöglichkeiten im ORF anzubieten. Wir tragen damit aber auch letztlich unserem künftigen Finanzierungsmodell Rechnung. Wenn nun alle Österreicherinnen und Österreicher für diese Plattform der Gesellschaft einen finanziellen Beitrag leisten, dann muss es auch im wahrsten Sinne des Wortes ein ORF für alle sein. Man könnte von einer Erweiterung des Meinungs-Korridors sprechen, die als Idee all diesen Formaten zu Grunde liegt.
Auch wenn der ORF-Beitrag für die meisten günstiger wird, es kommen ja vor allem die jüngeren Menschen im Land hier zum Handkuss kommen. Sie sind es, die nun zahlen müssen, obwohl sie zumeist streamen. Gibt es überhaupt ein Angebot für sie?
Der Teletest, also die Quoten-Auswertung des klassischen linearen Fernseh-Angebots, zeigt, dass die „Bundesland heute“-Sendungen in den jungen Zielgruppen 12 bis 29 bzw. 49 Jahre relativ hohe Quoten erzielen. Auch bei ihnen gibt es also das Interesse an regionaler Berichterstattung. Das gilt aber nicht nur fürs lineare Angebot, sondern besonders für Social-Media und online. Gerade in Niederösterreich hat das ORF-Landesstudio schon in den letzten Jahren begonnen, da sehr starke Initiativen zu setzen. Es gib ein eigenes Social-Media-Team, das ganz bewusst dieses Publikum anspricht, das Medien vor allem digital nutzt. Da sehe ich uns schon in einer gewissen Vorreiterrolle. Ein Wort noch zu den Landesstudios insgesamt: Um das Versprechen eines „ORF für dich, für mich, für alle“ einzulösen, braucht es jedenfalls und ganz grundsätzlich die Landesstudios.
Schon in seiner Bewerbung hat ORF-Generaldirektor Roland Weißmann deren Bedeutung betont. Aber wie weit ist das umgesetzt? Wo sind die Landesstudios auch bundesweit präsent?
Das geschieht schlicht allein schon durch regelmäßige Zulieferungen für die nationalen Programme und das tagtäglich von früh bis spät. Das reicht weit über die „Bundesland heute“-Schiene um 19 Uhr in ORF2 hinaus. Das beginnt mit Beiträgen bei „Guten Morgen, Österreich“ und geht über die Chronik Formate mittags und am Nachmittag, etwa „Aktuell in Österreich“ weiter. An den Wochenenden bespielen die Länderstudios Doku-Leisten von „Österreich Bild“ bis „Erlebnis Österreich“. Es gibt hier also viele lokale Produktionen, die national ausgestrahlt werden. Dazu kommt noch das eine oder andere Event im Hauptabend.
Gibt es Neuerungen im Programm, bei denen Landesstudios relevant sein werden?
Für das nächste Jahr arbeiten wir an Formaten, die von der DNA her einerseits Diskussionen sind und auf der anderen Seite regional oder national ausgespielt werden sollen. Jedenfalls ist ein TV-Diskussionsformat im Entstehen, ausgearbeitet wird es von den Landesstudios gemeinsam mit der ORF-Zentralredaktion.
Ist das für den Hauptabend gedacht?
Es kann für den Termin um 20.15 Uhr sein. Wie das genau umgesetzt wird, das ist noch in Diskussion. Es könnte also z. B. sein, dass im Hauptabend die Bundesländer jeweils für sich ihre großen Themen in Regionalausstiegen debattieren. Damit ist man noch näher am Publikum.
Sie sind nach dem Rücktritt ihres Vorgängers Robert Ziegler im April nach St. Pölten gewechselt. Gab es in Folge dieser Turbulenzen damals die von vielen erwartete Quoten-Delle für den ORF-Niederösterreich? Haben sich Menschen deutlich messbar von den Programmen abgewendet? Die mediale Kritik damals war heftig.
Da muss ich alle enttäuschen, diese Delle gab es nicht. Der gute Grund war, wie ich glaube, dass die Mannschaft des aktuellen Dienstes in Radio und Fernsehen in dieser schwierigen Zeit der medialen Beobachtung sehr gut, sehr verlässlich und unangreifbar gearbeitet hat. Das hat unser Publikum goutiert. Das waren ja durchaus fordernde Zeiten: Im Jänner gab es die Landtagswahlen, in der Folge wurden neue Mehrheiten und eine neue Landesregierung gebildet. Man sieht den Sendungen von Jänner bis heute an, dass hier im Landesstudio guter Journalismus gemacht wird. Ich sehe da keine Nähe zu irgendeiner parteipolitischen Linie.
Wie geht’s mit dieser neuen schwarz-blauen Landesregierung? Schon Interventionsanrufe bekommen?
Bei mir persönlich sind keine gelandet. Es wäre auch sinnlos, denn die Entscheidungen die Berichterstattung betreffend werden in der Redaktion getroffen. Wobei man da auch immer wieder der guten Ordnung halber dazusagen muss, dass Interventionsversuche an sich nichts Unehrenhaftes sind. Es kann jeder sagen, wenn etwas nicht passt. Aber die Entscheidung liegt bei der Redaktion und die arbeitet frei. Die Probe aufs Exempel kann jeder machen, wenn man „Bundesland heute“ in ORF2 oder die Landes-Nachrichten im Radio aufdreht oder unsere Online-Auftritte regelmäßig verfolgt. Der Chefredakteur und sein Team haben mein hundertprozentiges Vertrauen.
Das Gegenteil von Intervention ist Verweigerung, insbesondere Gesprächsverweigerung. Gibt es das? Die ÖVP hat ja den ORF für ihre Niederlage verantwortlich gemacht. Die FPÖ wiederum ist ohnehin auf ORF-Zerstörung aus. Wie ist das in der täglichen Praxis?
In der Praxis gibt es eine ganz klare Regelung: Wir haben in St. Pölten den Landhaus-Platz und wir haben den Radio-Platz. An einem wird Politik gemacht, am anderen wird diese medial begleitet. Das sind die Aufgaben beider Seiten. Es gibt einen ordentlichen und sachlichen Umgang miteinander. Seit 1. April kann ich das aus nächster Nähe beobachtend sagen, es funktioniert auch höchst professionell.
Die Auseinandersetzungen vor und um den Abgang von Robert Ziegler hat unter den journalistischen Mitarbeitern tiefe Gräben hinterlassen, hieß es danach. Dazu auch die unterschiedlichen Auffassungen, wie Journalismus funktionieren soll und kann und zwischen jung und alt. Wieweit ist das für sie noch spürbar und was tut man dagegen?
Ich habe von einem Riss gehört, der in eine Zeit fällt, in der ich noch nicht im Haus war. Ich bin seit 1. April Landesdirektor. Ich habe zwischenzeitlich nicht den Eindruck gewonnen, als gebe es Risse in der Mannschaft. Ich habe ein hochmotiviertes Team, das sich enorm schnell mit der einen oder anderen Programm-Idee, die ich mitgebracht habe, nicht nur anfreunden konnte, sondern sie innerhalb kürzester Zeit auf Sendung gebracht hat. All die Formate werden ja zusätzlich zum Regelprogramm angeboten, es ist ja nichts davon weggefallen. Dieser Spirit begeistert mich nach wie vor und wird auch im neuen Jahr zu spüren sein.
Man hört tagtäglich vom Facharbeiter-Mangel, vom fehlenden Nachwuchs. Auch in einem Landesstudio findet der Generationswechsel statt. Wie schwierig ist die Situation, nicht nur, aber auch, journalistischen Nachwuchs zu finden und dabei divers zu bleiben im Sinne sozialen Schichten, Herkunft aus Stadt und Land etc.?
Der Verlust jedes älteren Kollegen oder jeder älteren Kollegin, in welchem Bereich auch immer, öffnet eine Lücke. Denn damit geht viel Know-how und Erfahrung verloren. Das betrifft genauso z. B. die Information wie etwa auch den Servicebereich und andere. Viele haben über Jahrzehnte nicht nur dieses Land und die Menschen kennen gelernt, sondern regelmäßig darüber berichtet und sind auch Teil der Identität dieses Hauses. Die Aufgabe wird es sein, die jüngeren Kolleginnen und Kollegen, die top ausgebildet in den Redaktionen sind, in diese Rollen hineinzuführen. Sie sind natürlich heute anders sozialisiert als ihre Vorgängerinnen und Vorgänger und haben andere Zugänge. Mir persönlich ist wichtig, dass das Fundament erhalten bleibt, dass die Grundausrichtung, was den Job betrifft, mit den Pensionierungen nicht verloren geht. Der Kontakt zum Publikum soll nicht nur bestehen bleiben, sondern ausgebaut werden.
Junge Menschen kommunizieren heute anders.
Man muss in diesem Job wissen, für wen man programmiert, also wer und wie ist mein Publikum. Das ist das eine. Das andere ist: Als Journalist oder Journalistin muss man natürlich Kontakt halten zu Interessensvertretern, zu politischen Funktionären, zu Entscheidungsträgern. Ich habe da schon den starken Eindruck, dass in letzter Zeit die Kontaktaufnahme oder regelmäßige Kontakte inkriminiert worden sind. Man will nicht dabei gesehen werden, dass man jemanden trifft, sich austauscht, damit ja nicht der Eindruck entsteht, hier würde gemauschelt werden. Aber: Andere zu treffen – und das regelmäßig -, mit anderen unvoreingenommen zu reden, fällt unter die grundsätzliche journalistische Arbeit. Wie will man sich sonst Hintergrundinformationen beschaffen? Man sammelt sie wie Puzzleteile aus verschiedenen Ecken zusammen und am Ende ergibt sich ein großes Ganzes, ein Bild, im besten Fall eine Geschichte. Das, was dann auf Sendung geht, wird immer in der Redaktion entschieden und in der täglichen Redaktionssitzung. Ich will deshalb die Jüngeren im Journalismus anregen, wieder offensiv hinauszugehen, Interesse und Neugier zu zeigen. Früher hat man gesagt, ein Journalist, der in der Redaktion sitzt, macht seinen Job nicht. Journalismus findet draußen statt. Nur wer etwas erfährt, etwas weiß, kann seine journalistische Arbeit ordentlich machen. Kein Ressort ist hier ausgenommen.
Von ihrem langjährigen Job als ORF-Unterhaltungschef ist ihnen im Landesstudio nur die „Starnacht in der Wachau“ geblieben. Fehlt ihnen dieses Spielfeld?
Unterhaltung im Landesstudio, die findet sich weniger im Fernsehen als im Radioprogramm. Das wird zwar auch deshalb eingeschaltet, weil wir regelmäßig Nachrichten und Journale liefern. Aber die emotionale Bindung zwischen Radiosender und Publikum passiert über die Unterhaltung, passiert über die Musikauswahl, über Beiträge und ganz wichtig, über die Moderatorinnen und Moderatoren und deren Tonalität. In die Radio-Unterhaltung des Landesstudios muss ich auch erst wieder hineinwachsen, das ist sehr spannend für mich. Es ist tatsächlich lange her, dass ich da in den 90er Jahren selbst moderiert habe. Das gilt es wieder aufzufrischen, um zu verfolgen, was da tagtäglich an guter Arbeit gemacht wird. Ich tauche sehr, sehr gern wieder ins Radiomachen ein.
Gibt es Stellschrauben, an denen sie 2024 drehen wollen? Das kommende Jahr ist z. B. ein Wahljahr. Das wird für alle Medien eine Herausforderung, wobei sie das als ehemaliger ORF2-Channelchef nicht sonderlich schrecken wird.
Entwicklung ist ein stetiger Prozess, der weiterläuft. Wir haben im Herbst begonnen, die Morning-Show von Radio Niederösterreich neu zu positionieren. Der Morgen ist die Primetime des Radios. Wir haben uns da noch professioneller aufgestellt mit der Etablierung des Anchor-Prinzips. Damit wollen wir unser treues Publikum halten und möglicherweise können wir auch die eine oder den anderen zusätzlich von Radio Niederösterreich begeistern. Wir werden dort auch die Social-Media-Begleitaktivitäten stärker ausbauen können. Nicht nur aufgrund der gesetzlichen Erleichterungen, sondern weil es zunehmend Teil der Lebenswelt ist, werden wir Social-Media insgesamt forcieren. Auch an der Präsentation von „Niederösterreich heute“ arbeiten wir. Darüber hinaus wollen wir das, was wir im Herbst auf den Weg gebracht haben, beim Publikum verfestigen. „Ein Ort am Wort“ einmal im Moment ist ein fixer Bestandteil dessen, auch mit anderen unserer Formate wollen wir raus zu den Leuten in den Regionen. Das wird uns im nächsten Jahr intensiv beschäftigen.
Noch eine letzte Frage: Gegen ihre Bestellung als Landesdirektor hatte es eine Beschwerde gegeben. Die wurde von der Medienbehörde soeben sehr deutlich abgewiesen.
Ich habe es nicht anders erwartet. Unangenehm ist so etwas aber trotzdem.
Danke für dieses Gespräch.
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