ORF kooperiert mit chinesischem Staats-TV
600 Termine in vier Tagen, Verhandlungen im Halbstunden-Takt. So sieht die Arbeit von Beatrice Riesenfelder und ihrem Team bei der Fernsehmesse Mipcom in Cannes aus. Der Dienstagabend brachte der ORF-Enterprise-Geschäftsführerin ein besonderes Treffen. Mit dem chinesischen Staatsfernsehen CCTVwurde ein Koproduktionsabkommen finalisiert. "In den nächsten drei Jahren wollen wir gemeinsam "Universum"-Produktionen umsetzen", sagt Riesenfelder.
Die Natur-Doku-Reihe "Universum" ist die Vorzeige-Marke des ORF. "Die hohe Qualität der Bilder, die Auswahl der Themen und die Seriosität der Inhalte" machten die Verkaufserfolge aus. Dokus erzielen Preise zwischen 1000 Dollar für Korea und 100.000 in den USA. "Die Produzenten denken bei dieser Reihe die Internationalität mit. Das bewährt sich", sagt Riesenfelder.
Formate
Doch nicht immer stimmt die Konfektion der Ware. So sind in Österreich Sendelängen von 45 Minuten üblich, international aber 52. Bei Fernsehfilmen gibt’s wiederum Dreiteiler, "ein völlig unübliches Format", erläutert Beatrice Riesenfelder.
Wenn’s aber passt, dann passt’s. Das gilt etwa für "Hurtig Opiclaren", wie es auf Dänisch heißt, oder "Fast Forward": "Schnell ermittelt" verkauft sich bestens. Riesenfelder: "Frauen als Hauptpersonen liegen total im Trend. Schnell muss ihr Familienleben mit dem Arbeitsalltag in Einklang bringen und ist damit ein Spiegelbild der Gesellschaft." Und es ist nicht zu österreichisch. Zudem gibt es ausreichend Folgen, was auch ein Verkaufsargument ist. "Im Erfolgsfall brauchen die Sender Nachschub."
Zugelangt haben etwa der Pay-Sender Fox Italia sowie La7. Italien ist ein wichtiger Markt für österreichische Produktionen, ebenso Frankreich. Und Osteuropa, wo Fox Bulgarien und Sony Pictures International zugegriffen haben. "Als Nächstes den Markt in Russland intensiver bearbeiten." Zweites Entwicklungsgebiet der ORF-Verkäufer ist zudem Lateinamerika.
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