ORF: Interne Querelen nach Tempelberg-Panne

Relativ harmlos gegen – meist nicht einmal mehr anonyme – Mails  der Duftmarke: „Bei Wolfs Präpotenz kommt mir das Speiben! Provinzdepp!“
Wolf soll Thurnher zu Frage gedrängt haben - "ZiB2"-Moderator: "Frei erfunden"

Die Tempelberg-Recherchepanne sorgt ORF-intern für weiteren Diskussionsbedarf: Laut Profil soll "Wahlduell"-Moderatorin Ingrid Thurnher vor der Sendung abgelehnt haben, den FPÖ-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer mit Recherchen zu konfrontieren, wonach ein von ihm geschilderter Terroranschlag so nicht stattgefunden haben soll.

Thurnher sei von "ZiB 2"-Moderator und Chefredakteur-Stellvertreter Armin Wolf dazu gedrängt worden. Wolf weist das aufs Heftigste zurück: „Diese Behauptung ist frei erfunden“, sagte er zum KURIER. Profil hat die Online-Version der Meldung am Dienstag kurzfristig offline genommen.

Wolfs Chefredakteur, Fritz Dittlbacher, nahm seinen Moderator gegenüber dem KURIER in Schutz: Dieser habe nichts mit der Entscheidung zu tun gehabt, die Frage auf Sendung zu bringen. Auch könne man Moderatoren nicht zu einer Frage zwingen. Thurnher selbst war nicht zu einem Statement in der Causa bereit.

Hofer präsentierte falsche Story, ORF halbe Recherche

Beim „Wahlduell“ hatte Thurnher Hofer mit Recherchen des ORF konfrontiert, wonach es im Gegensatz zu seiner Darstellung bei einem Besuch am Tempelberg in Jerusalem zu keinem Terroreinsatz der Polizei mit einer Toten gekommen war. Hofer hatte behauptet, zehn Meter neben ihm sei eine Frau, die mit Maschinenpistolen und Granaten bewaffnet gewesen sei, erschossen worden. Die Story entpuppte sich als falsch erzählt.

Was der ORF allerdings übersehen hatte, war ein Polizeieinsatz, bei dem einer orthodoxen Jüdin ins Bein geschossen worden war. Die Recherche hatte Armin Wolf zu verantworten, wie er selbst via Facebook einräumte:

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