ORF-Comedy: "Fetz’n des realen Lebens"

"Beinahe wahre Geschichten" servieren Katharina Straßer und Thomas Stipsits
Katharina Straßer und Thomas Stipsits geben ab Dienstag ein "Gemischtes Doppel" (22.55, ORFeins).

Ein Paar, das sich vor einer Einladung drücken will, eine Alleinerzieherin beim Amtsbesuch oder der sehr pragmatische Tiroler Bürgermeister, der dabei ist, den örtlichen See an einen Scheich zu verscherbeln: Schauspielerin Katharina Straßer und Kabarettist Thomas Stipsits schlüpfen ab Dienstag für "Gemischtes Doppel" in zig Rollen (22.55, ORFeins). In 60 "Mini-Dramen", wie sie Stipsits nennt, spielen die Beiden "beinahe wahre Geschichten", so auch der Untertitel der Situationscomedy.

Das Duo spielt sich in zehn von Co-Autor Georg Weissgram inszenierten Folgen bedächtig durch die Gesellschaft, nimmt deren Alltag, ihre Rassismen und Ignoranz aufs Korn und kommt dabei, wohltuend, ganz ohne Zeigefinger aus. Nicht alles und jedes braucht hier eine schnelle Pointe, Gemischtes Doppel" setzt auf den entschleunigten Schmäh. "Sonst wäre das Sketch-Comedy und das sollte es sicher nicht sein", betont Straßer.

Das eigentlich Absurde

Die Seitenhiebe sitzen auch so – immer wieder im Nachhall. "Die Szene an sich ist das eigentlich Absurde", erklärt Stipsits. Den Stoff für die Episoden lieferten Beobachtungen, Erzählungen und die eigenen Erfahrungen des – im wirklichen Leben – Ehepaars Straßer/Stipsits. "Wir haben die Fetz’n des realen Lebens ein bisserl überhöht zum Drehbuch zusammengefasst", sagt Straßer. Wobei Weissgram den "Respekt vor den Figuren" betont. Denn "man merkt auch als Zuseher, wenn eine gewisse Sympathie hinter den Figuren steckt oder man ihnen nur eine reinhauen will – was wir nicht wollten."

In gewisser Weise Vorbild fürs "Gemischtes Doppel" ist "Fast wie im richtigen Leben" des bayerischen Kabarettisten Gerhard Polt, den Stipsits verehrt. "Ich habe mich gefragt, ob man diese Humorebene auch in Österreich hinbringen könnte." Es geht – selbst wenn "Josef Mengele" und "Eva Braun" über Toleranz und freie Meinungsäußerung philosophieren.

Kommentare