Salzburg hat das beste Festival
Eben erst wurden die KURIER ROMYs verliehen, schon folgte die nächste große Gala: In London wurden erstmals die International Opera Awards vergeben. Weniger glamourös, in einem Hotel statt in einem Palast, aber mit 700 Vertretern von Opernhäusern aus aller Welt. Diese Awards sind eine Initiative britischer Medien, die Jury besteht aus Opernchefs (von San Francisco bis zu Salzburgs Osterfestspielen, vertreten durch Peter Alward) und Journalisten. Sie sollen bald zu den Oscars der Branche werden.
Zwei anwesende Stars wurden auch ausgezeichnet: Jonas Kaufmann als bester Sänger des Jahres; und Antonio Pappano als bester Dirigent. Nina Stemme wurde zur besten Sängerin gewählt.
Zwei Preise erhielt der Regisseur Dmitri Tcherniakov, der in Wien noch nie inszeniert hat, aber mit dem Theater an der Wien in Gesprächen ist.
Womit wir bei den österreichischen Kandidaten wären. Das Theater an der Wien war (neben vier anderen) als beste Opera Company der Welt nominiert – in dieser Kategorie siegte die Oper Frankfurt. Intendant Roland Geyer: „Es war toll, nominiert zu sein. Aber der Olympische Gedanke allein ist zu wenig. Vielleicht gewinnen wir ja im kommenden Jahr.“
Das Staatsopernorchester wurde in der Kategorie der Toporchester von der New Yorker MET übertrumpft. Bregenz unterlag mit der Uraufführung von „Solaris“ der neuen Oper „Written on Skin“ von George Benjamin (herausgekommen in Aix). Sie ist ab 14. Juni bei den Wiener Festwochen zu sehen.
Kompromissbereit
Die Salzburger Festspiele hingegen verließen die Gala als Sieger – sie wurden zum weltbesten Festival gewählt. Präsidentin Helga Rabl-Stadler sprach von einem der „schönsten Momente in meiner bisher 18-jährigen Präsidentschaft“. Und Intendant Alexander Pereira hofft nun auf Rückenwind bei seinem Streit mit dem Kuratorium. „Wenn man versucht, Dinge zu ändern, ist eine solche internationale Auszeichnung eine schöne Bestätigung. Das schadet sicher nicht bei den internen Debatten.“
Am 22. Mai kommt es zur nächste Kuratoriumssitzung. Der Aufsichtsrat hatte von Pereira Kürzungen für 2014 verlangt. „Ich werde da einen Kompromiss präsentieren, der für alle Beteiligten akzeptabel ist. Und der das Image der Festspiele nicht beschädigt.“ Mit der Mailänder Scala ist er weiterhin in Gesprächen und dementiert aufs heftigste, eine Million Euro als Gage für die Intendanz verlangt zu haben.
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