Oasis: 25 Jahre "Definitely Maybe"

Oasis: 25 Jahre "Definitely Maybe"
Die (maybe) "beste Band der Welt" legte vor (definitely) 25 Jahren ihr Debütalbum vor. Zum Jubiläum gibt es aber keine Reunion.

Nein, eine Oasis-Reunion ist nicht geplant. Dafür gibt es einen Jahrestag zu feiern: Denn genau heute, Freitag, vor 25 Jahren haben die Gallagher-Brüder Liam  (vorne) und Noel der Welt  ihr Debüt „Definitely Maybe“  und Songs wie „Supersonic“ geschenkt. Das Album markierte den Anfang einer bis 2009 dauernden Karriere voller Höhen, Tiefen  und Eitelkeiten.

Bereits im ersten Song auf „Definitely Maybe“ gibt Frontmann Liam die Richtung vor: "I'm a Rock 'n' Roll Star". Dieser Satz wird in "Rock ’n’ Roll Star“ immer und immer wiederholt. Ganz nach dem Motto: Man muss es nur oft genug sagen, dann glauben es die anderen auch. "Ich kann mich daran erinnern, dass ich damals echt stolz war", sagte Sänger Liam Gallagher im Sommer über das Debüt. "Wir haben unser eigenes Ding gemacht", sagt Noel über die damalige Zeit. "Aber weil wir die größte Band von allen waren, wurden wir mit in die Britpop-Schublade gesteckt." Nein, sie wurden nicht nur in diese Schublade gesteckt, sondern wurden jahrelang als Könige dieses Genres gefeiert.

Für das Songwriting war hauptsächlich Noel verantwortlich. Er schrieb in den Folgejahren Hits wie "Don't Look Back In Anger", "Wonderwall" und  "Stop Crying Your Heart Out". Angesprochen auf seine Arbeiten sagte Noel einmal: "Ich erlaube der Brillanz, sich über mich zu ergießen. Meistens tut sie das." Tja, an Selbstbewusstsein hat es den Gallagher-Brüdern aus Manchester nie gemangelt.

Oasis: 25 Jahre "Definitely Maybe"

Das Cover von "Definitely Maybe".

Besser, größer, geiler
Nach eigenen Angaben haben Oasis bis heute mehr als 70 Millionen Alben verkauft. Alle sieben Studioalben stiegen an die Spitze der britischen Charts. Der Zweitling "(What's The Story) Morning Glory" von 1995 mit den Hits "Wonderwall" und "Don't Look Back In Anger" gehört zu den fünf bestverkauften Platten aller Zeiten auf der Insel. "Wir waren meiner Meinung nach die wichtigste Band der 90er Jahre", sagt Liam gewohnt größenwahnsinnig. "Wichtiger als The Verve, Blur, Radiohead, die verdammten Suede oder Pulp."  Was Oasis aber stets verwehrt blieb - und damit haben sie etwas mit Landsmann Robbie Williams gemeinsam -, war der große Erfolg außerhalb Europas. Dafür hat es nie wirklich gereicht.

Seit dem Ende von Oasis konkurrieren die Gallaghers musikalisch miteinander. Noel hat es da als etwas talentierterer Songwriter einfacher und hat somit auch knapp die Nase vorne. Während er mit seiner aktuellen Stammband High Flying Birds bereits drei ganz brauchbare Alben vorlegte, langweilte einem Liam mit seiner Combo Beady Eye, die er dann 2014 auflöste. Sein 2017 veröffentlichtes Solo-Debüt war dann schon um einiges besser: Es gehört auch zu den zehn erfolgreichsten Durchstarterdebüts des aktuellen Jahrzehnts in Großbritannien.

Dass die Brüder wieder zusammenfinden werden, scheint derzeit unwahrscheinlich. Vor zwei Jahren meinte Liam noch, dass er viel lieber eine neue Oasis-Platte aufgenommen hätte. Vor dem Start seines zweiten Albums "Why Me? Why Not." ist er nun aber ernüchtert: "Die Sache mit Noel ist derzeit wohl schlimmer, als sie es jemals war."

Info: Das Oasis-Album „Definitely Maybe“ erscheint heute in einer 25-Jahr-Jubiläumsausgabe. Am 20. September veröffentlicht Liam Gallagher sein Album „Why Me? Why Not“. Am 27. September erscheint die EP „This Is The Place“ von Noel Gallagher’s High Flying Birds.

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