Nina Ansperger wird neue Leiterin des Museum Gugging
Das Museum Gugging, der auch international beachtete Schauplatz für die so genannte "Art Brut" im Bezirk Klosterneuburg, bekommt eine neue Leitung: Die Kunsthistorikerin Nina Ansperger folgt auf den Museumsgründer Johann Feilacher, der mit Ende des Jahres seine Funktion zurücklegt.
Ansperger ist bereits jetzt als Kuratorin für das Museum tätig. Im Rahmen einer Ausschreibung setzte sie sich vor einer hochkarätigen Berufungskommission gegen acht Mitbewerber*innen durch, hieß es in einer Aussendung der NÖ Museum Betriebs GmbH. „Ihre bisher ausgezeichnete Arbeit für das museum gugging als Leiterin der Ausstellungsproduktion, Kunstvermittlerin, Katalogautorin und Kuratorin war sicher eine wesentliche Basis für ihre sehr überzeugende Bewerbung und ihre Ideen für das museum gugging“, erklärte Geschäftsführer Matthias Pacher. „Ausschlaggebend war aber am Ende ihr Konzept, das museum gugging noch mehr als lebendiges und modernes Kunstmuseum zu positionieren.
Johann Feilacher werde nach 16 Jahren, 52 Ausstellungen und 25 Publikationen mit Jahresende seine Funktion als künstlerischer Leiter beenden, so Pacher. Johann Feilacher wird dem Art Brut Center in Maria Gugging aber in anderen Funktionen erhalten bleiben. Der selbst auch als Künstler tätige Feilacher hatte seine Tätigkeit als Mitarbeiter des Psychiaters Leo Navratil begonnen, der in der einstigen Nervenheilanstalt Gugging zu künstlerischem Handeln anleitete. Feilacher half mit, die "Künstler aus Gugging" international zu positionieren - und den Begriff zu entstigmatisieren. Der vom Künstler Jean Dubuffet geprägte Begriff „Art Brut“ („rohe Kunst“) ist heute ein Sammelbegriff für Kunst von Menschen, die keine Ausbildung genossen und sich oft am Rand der Gesellschaft befinden, eine seelische Erkrankung kann, muss aber nicht Hintergrund dafür sein.
Ansperger, die nach Stationen am Kunsthaus Graz und dem Fotomuseum Westlicht vor 13 Jahren nach Gugging kam, betonte, ihre Mission sei, "einen Ort der Inklusion, der Partizipation und des offenen Diskurses zu schaffen". Neben den Gugginger Künstlerinnen und Künstlern werde sie zukünftig verstärkt einen Fokus auf Künstlerinnen der internationalen Art Brut legen.
Feilacher selbst kuratierte zum "Abschied" noch eine Ausstellung mit seinen persönlichen Highlights. "brut favorites.! feilacher's choice" (die Interpunktion ist kein Tippfehler, sondern eine Reverenz an den Schreibstil des berühmten "Guggingers" August Walla) ist bis 5. März 2023 im Museum zu sehen.
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