Das Ganze ist recht RTL-untypisch, weil keine Promis mitmachen. Und weil die Prämisse nicht beinhaltet, dass irgendjemand mit irgendjemand anderem in die Kiste hüpft. Das ist auch gar nicht möglich, weil a) keine Kiste und b) kein anderer da. Zehn Kandidaten werden auf Vancouver Island ausgesetzt, sie haben keinen Kontakt zueinander. Wer es am längsten dort aushält mit nur den nötigsten Werkzeugen, einer Plane und Pfeil und Bogen, kann 75.000 Euro gewinnen. Der Hintergrund der Teilnehmer – zwei Frauen sind dabei – ist unterschiedlich, einige kommen aus dem Expeditions- und Outdoor-Bereich. Andere sind Lehramtsstudenten oder Immobilienmakler. Es gibt keine Moderation, nur eingeblendete Texte. Selbst in den Vorstellungsvideos haben sich die Kandidaten selbst gefilmt. Das tun sie auch in der Wildnis, man ist klar im Vorteil, wenn man gern Selbstgespräche führt. Die einen sind schon überfordert mit dem Bau eines Unterstands, während andere sich mühelos ein schickes Wigwam bauen und vor dem großen Sturm in der Nacht sogar Zeit haben, am Strand nach Essbarem zu suchen. Ein Leitmotiv ist der immer wiederkehrende Ruf „Hey Bär“, mit dem die Abenteurer potenziell 7000 Schwarzbären verscheuchen sollen. Wenn man vergisst, erinnert einen „frische saftige Bärenscheiße“ wieder daran.
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RTL+ springt mit dieser Überlebensdoku in Ich-Form auf einen Trend auf. Einen veritablen Überraschungshit hat mit diesem Konzept, garniert mit Influencern, „7 vs. Wild“ vor drei Jahren auf Youtube geschafft. Mittlerweile gibt es drei Staffeln. Wer den Verdacht hegt, dass „Alone“ sich von diesem Youtube-Renner inspirieren hat lassen, sei belehrt: „Alone“ gibt es bereits seit 2015 auf dem US-Sender History – so neu ist der Survival-Trend also gar nicht.
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