Initiative fordert mehr Frauen im deutschen Film

Schauspielerin Jasmin Tabatabai ist Mitgründerin von "Pro Quote Film".
Die Initiative "Pro Quote Film" fordert unter anderem, dass öffentliche Fördergelder von einer 50-Prozent-Quote abhängig gemacht werden.

Frauen werden in der deutschen Film - und Fernsehbranche nach Angaben einer neuen Initiative noch immer stark benachteiligt. Nicht nur in der Regie, auch in allen anderen kreativen Schlüsselpositionen seien sie unterrepräsentiert, heißt es im Gründungsaufruf der Initiative "Pro Quote Film", zu der sich weibliche Medienschaffende am Mittwoch in Berlin zusammengeschlossen haben.

Frauen als "Risikofaktor"

Nur die Hälfte der Frauen, die an Filmhochschulen ausgebildet würden, arbeiteten in ihrem Beruf. Erfolgskriterien wie Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein würden eher Männern zugeschrieben, Frauen würden als "Risikofaktor" gelten, hieß es bei der Präsentation des Bündnisses. Die Ungleichheit spiegle sich auch bei den Subventionen wider. So habe der Deutsche Filmförderfonds 2016 knapp 50 Millionen Euro bewilligt, 82 Prozent davon gingen an von Männern verantwortete Produktionen.

Aufträge von ARD und ZDF sowie öffentliche Fördergelder sollten daher nach einer 50-Prozent-Quote vergeben werden. In der Gesamtschau aller Produktionen sollte die Zahl weiblicher und männlicher Rollen ausgewogen verteilt sein, Frauen über 35 Jahren stärker in den Drehbüchern vorkommen. Insgesamt stellt "Pro Quote Film" zehn Forderungen auf, um den weiblichen Anteil zu heben.

Zu den Gründerinnen gehören die Drehbuchautorin Dorothee Schön, die Schauspielerin Jasmin Tabatabai und Regisseurin Connie Walther. Das Bündnis "Pro Quote Regie" gab es seit 2014.

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