Neue Diagonale-Intendanz: „Das Publikum zu neuen Filmen verführen“

Neue Diagonale-Leitung: Dominik Kamalzadeh und Claudia Slanar
Die Filmkuratorin Claudia Slanar und der "Standard“-Filmkritiker Dominik Kamalzadeh übernehmen ab 2024 die Intendanz der Diagonale

Das österreichische Filmfestival Diagonale wird auch in Zukunft wieder von einem Duo geführt werden. Die Kuratorin Claudia Slanar und der „Standard“-Filmkritiker Dominik Kamalzadeh werden die Festivalleitung übernehmen. Sie wurden für die Jahre 2024 bis 2027 designiert und folgen Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger nach, die das Filmfestival seit 2015 führen und sich nicht für eine weitere Periode beworben haben.

Claudia Slanar, geboren 1972, arbeitet seit 2014 als Kuratorin des Ursula Blickle Video Archivs und ist seit 2017 für die Programmierung und Administration des Blickle Kinos im Wiener Belvedere 21 zuständig. Seit 2015 gehört sie der Auswahlkommission für den Wettbewerb der Diagonale im Bereich Innovatives Kino an.

Dominik Kamalzadeh, geboren 1973 und als Kulturredakteur und Filmkritiker der Tageszeitung „Der Standard“ tätig, zeichnete für diverse kuratorische Filmprogramme verantwortlich, etwa beim Linzer Filmfestival Crossing Europe, beim Arsenal in Berlin oder in Kooperation mit der Viennale.

„Die Diagonale ist nicht nur das wichtigste Filmfestival für den österreichischen Film, sondern auch ein bedeutender Ort für relevante Diskussionen innerhalb der Branche“, so Dominik Kamalzadeh auf KURIER-Nachfrage: „Wir wollen den Austausch zwischen Publikum und Branche stärken.“ So könne man „Debatten, die in Graz begonnen hätten, in Wien weiterführen“, meint Claudia Slanar.

Die Diagonale soll eine Art „Brückenfunktion übernehmen und einen Raum für Auseinandersetzung bieten“, wünscht sich die neu gewählte Intendanz. Kulturelle Umbrüche – von #MeToo bis hin zu einer stärkeren Internationalisierung des Filmstandortes Österreich – können dort intensiv diskutiert werden, verstärkt auch im Austausch mit internationalen Gästen.

Festival als Booster

Zudem wolle man durch neue Programmgewichtungen das Publikum dazu „verführen, Filme zu sehen, die es vielleicht sonst nicht am Radar hätte“: „Das Festival kann wie ein Booster wirken. Wir wollen die Highlights unseres Programms unterstreichen und zusätzliche Anreize schaffen, sie anzuschauen. Diese Filme sollen dann auch über die Diagonale hinaus unterstützt werden.“

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