Neue Chefdirigentin des RSO startete mit geballter Frauenpower
Es ist vollbracht. Erstmals in in seiner überaus erfolgreichen Geschichte hat das ORF Radio-Symphonieorchester Wien eine Frau als Chefdirigentin, die 1956 in New York geborene Marin Alsop. Und diese gab bei ihrem offiziellen Antritt im Wiener Konzerthaus gleich die zukünftige Richtung vor: Viel zeitgenössische Musik und geballte Frauenpower.
Viel zeitgenössische Musik (also fast), weil mit dem Werk „Rapture“ des im September verstorbenen Christopher Rouse ein schon Beinahe-Klassiker der Moderne am Anfang stand. Frauenpower, weil gleich nach dem sehr gestisch-gut realisierten Rouse-Stück mit Lera Auerbachs „Evas Klage. O Blumen, die niemals blühen werden“ (ein Zitat aus John Miltons „Paradise Lost“) eine Uraufführung einer der bedeutendsten Komponistinnen der Gegenwart (übrigens inzwischen mit Wohnsitz Wien) zu erleben war.
Und Auerbachs kurzes, fein gearbeitetes, mit Wehklagen, Soli und Ondes Martenots arbeitendes Stück – die Komponistin gab auf dem Podium selbst eine Einführung in ihre Gedankenwelt – wurde auch dank des fabelhaften RSO und Alsop zum akklamierten Erfolg.
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