Netrebkos "Tosca"-Zug: Nächster Halt Budapest
Nun sang die größte Sängerin der Gegenwart also auch bei den Salzburger Festspielen, was sie andernorts schon mehrfach gesungen hatte: die Titelrolle in Puccinis „Tosca“. Bei ihrem Debüt an der MET hatte Ihr KURIER-Kritiker die Rezension mit „Toscanna“ überschrieben – als Würdigung einer phänomenalen Leistung, einer Einswerdung mit der Rolle.
Danach, an der Mailänder Scala, wieder mit ihrem Ehemann Yusif Eyvazov als Cavaradossi, war Anna Netrebkos Auftritt etwas weniger ereignisreich. An der Wiener Staatsoper (während der Coronakrise) begeisterte sie zuletzt die etwa 20 fachkundigen Besucher, der Eindruck, dass sie intensiv geprobt hätte, stellte sich aber nicht ein.
Dieser Tage ist das „first couple“ der Opernwelt in Salzburg zu Gast. Und Netrebkos erster Festspiel-Auftritt als Tosca gestaltete sich äußerst routiniert, nicht zündend oder gar berührend.
Das ist ja das Problem an Netrebko: Sie kann alles und das besser als alle anderen. Aber man erlebt es nicht immer und hatte diesfalls sogar das Gefühl, sie sei nur auf der Durchreise. Nächster Halt: Budapest am 29. August, also sogar zwischen den Salzburger Aufführungen. Wieder mit Eyvazov an ihrer Seite (nach dieser „Tosca“-Serie singt sie auch zahlreiche Konzerte mit ihm).
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