Netrebko singt überraschend wieder an der Wiener Staatsoper
Die Wiener Staatsoper kündigte zu Saisonbeginn eine überraschende Spielplanänderung an. Statt "La Juive" werden "La Bohème" und eine zusätzliche Vorstellung von "Carmen" in bemerkenswerten Besetzungen gezeigt.
Der Grund: Roberto Alagna und Sonya Yoncheva sagten ihre geplanten Auftritte als Eléazar und Rachel in der Wiederaufnahme von Halévys "La Juive" krankheitsbedingt ab. Diese kurzfristigen Ausfälle hätten laut einer Aussendung der Staatsoper eine Umplanung erzwungen.
In der kurzfristigen Wiederaufnahme von Puccinis "La Bohème" wird an drei Abenden (5., 11. und 18. September) nun Anna Netrebko auf der Bühne stehen.
Ihren ersten Österreich-Auftritt nach einer längeren Auftrittspause hätte Netrebko eigentlich bei der Charity-Show "Austria for Life" am 11. Oktober im Ehrenhof des Wiener Schloss Schönbrunn absolvieren sollen. Durch die Staatsopern-Neuansetzungen gibt sie ihr Österreich-Comeback nun schon einen Monat früher.
Netrebko war durch ihre zögerliche Haltung im Ukraine-Krieg international in die Kritik geraten. Einige Opern- und Konzerthäuser setzten die Zusammenarbeit mit ihr aus. Im aktuellen Spielplan der Wiener Staatsoper für die Spielzeit 2022/2023 ist die russisch-österreichische Starsopranistin durchaus noch präsent, allerdings war ihr nächster Auftritt erst im Jänner 2023 in Verdis "Aida" vorgesehen.
Am 8. September wird Eleonora Buratto in der "Bohème" die Mimi singen. Den Rodolfo singt Vittorio Grigolo. Der in "La Juive" als Kardinal Brogni besetzte Günther Groissböck verkörpert Colline, George Petean den Marcello. Die Eudoxie der "Juive"-Serie, Nina Minasyan, singt die Musetta. Am Dirigentenpult steht Bertrand de Billy, der die "Juive"-Wiederaufnahme geleitet hätte.
"Carmen" mit Garanca
Am 14. September steht anstelle von "La Juive" eine Zusatzvorstellung der "Carmen" auf dem Programm, wodurch für die restlos ausverkaufte "Carmen"-Serie zusätzliche Karten verfügbar werden: Elina Garanca ist in der Titelpartie zu erleben, Piotr Beczala als Don José, Erwin Schrott als Escamillo und Slávka Zámecníková als Micaëla; es dirigiert Yves Abel.
Staatsoperndirektor Bogdan Rošcic in der Aussendung: "Die "Juive" ist eine besonders wichtige Produktion im Repertoire der Staatsoper, aber auch ein besonders anspruchsvolles und selten gespieltes Werk. Es war darum unmöglich, unmittelbar vor Probenbeginn eine so weitreichende Umbesetzung vorzunehmen. Umso dankbarer sind wir den nun auftretenden Künstlerinnen und Künstlern für ihre Flexibilität und ihre Bereitschaft, trotz vieler Termin-Kollisionen diese Spielplanänderung zu ermöglichen."
Bereits gekaufte Karten für die Aufführungen am 5., 8., 11., 14. und 18. September behalten ihre Gültigkeit. Sie können auf Grund der Vorstellungsänderungen aber zurückgegeben werden. Nähere Informationen dazu findet man auf der Website der Wiener Staatsoper.
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