Nestroy-Preis an Hackl und Kehlmann

Nestroy-Preis an Hackl und Kehlmann
Bei der diesjährigen Nestroy-Verleihung wird Karlheinz Hackl für sein Lebenswerk geehrt. Daniel Kehlmann erhält den Preis für sein Stück "Geister in Princeton".

Das wäre ein Rücktritt vom Rücktritt, über den man sich von Herzen freuen könnte: Angesichts des großes Applauses bei der Pressekonferenz zum diesjährigen "Nestroy"-Theaterpreis kam Karlheinz Hackl ins Grübeln, ob er seinen angekündigten Rückzug von der Bühne nicht revidieren sollte.

Der großartige Schauspieler und Regisseur wird mit dem "Nestroy" für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Er ist einer der wenigen Preisträger, die vor der Gala am 5. November im Wiener Museumsquartier schon feststehen – und sieht der Sache entsprechend erfreut gelassen entgegen: "Einmal hab’ ich nämlich schon fix mit einem Preis gerechnet und ihn dann nicht gekriegt. Auf großer Leinwand war zu sehen, wie mir die Lade runtergefallen ist. Peinlich!"

In insgesamt zwölf Kategorien wird die Auszeichnung verliehen. Außer Hackl wissen Daniel Kehlmann, der für sein am Schauspielhaus Graz uraufgeführtes Stück "Geister in Princeton" gewürdigt wird, und Bühnenbildner Olaf Altmann, dessen optische Umsetzung von Elfriede Jelineks "Winterreise" am Akademietheater den Preis für die Ausstattung erhält, von ihrem Glück.

Hoffen und Harren

Für alle anderen 33 Nominierten heißt es noch Hoffen und Harren. Unter ihnen führt natürlich Platzhirsch Burgtheater mit zehn Nennungen von Besten Schauspielern (Regina Fritsch, Dörte Lyssewski, Michael Maertens, Joachim Meyerhoff) über "Romeo" Daniel Sträßer in der Kategorie Bester Nachwuchs bis Thomas Vinterberg unter den Besten Regisseuren.

Das Volkstheater verdankt seinen Darstellern Andrea Eckert, Maria Bill, Nanette Waidmann und Regisseur Miloš Lolić vier Nominierungen. Das Theater in der Josefstadt ist mit den Schauspielern Nicole Heesters und Heribert Sasse sowie Regiseur Elmar Goerden drei Mal für die Produktion "John Gabriel Borkman" vorgeschlagen; ebenfalls drei Nennungen (Raphael von Bargen, Joachim Bißmeier und Regisseurin Stephanie Mohr) hat "Woyzeck" von den Vereinigten Bühnen Wien.

Bei den Bundesländern führt das Schauspielhaus Graz ("Geister in Princeton") vor dem Landestheater NÖ ("Einsame Menschen").

Zwei Mal Österreich

Erfreulich ist, dass nach Jahren wieder zwei heimische Arbeiten als Beste Deutschsprachige Aufführung in Betracht gezogen werden: Elfriede Jelineks "Winterreise", inszeniert von Stefan Bachmann am Akademietheater, und "Prinz Friedrich von Homburg", in Szene gesetzt von Andrea Breth bei den Salzburger Festspielen in Koproduktion mit der Burg. Dritter im Bunde ist Fassbinders "Satansbraten", inszeniert von Stefan Pucher an den Münchner Kammerspielen.

Moderator der Nestroy-Gala wird Volksopernchef Robert Meyer. Er hofft auf Heiterkeit. Und will endlich einen Preis für Musiktheater.

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