"Nestbeschmutzung": Der bösartigen Hydra werden neue Köpfe wachsen

"Nestbeschmutzung": Der bösartigen Hydra werden neue Köpfe wachsen
Die Szenenfolge, im Kosmos Theater uraufgeführt, thematisiert den Machtmissbrauch im Theater

Ein Jahr lang hätte die Gruppe „Institut für Medien, Politik und Theater“ über Machtmissbrauch in der Kulturbranche recherchiert, um aus über 200 Stunden Material ein Stück zu entwickeln. Denn da, wo der Journalismus an seine Grenzen stoße, könne das Theater Fragen und Widersprüche in den Raum stellen. Im Fall von „Nestbeschmutzung“ aber, im Kosmos Theater uraufgeführt, kompilierte man bloß das, was ohnedies bekannt ist, zu einer Szenenfolge.

Das Trio aus Jennifer Weiss, Anna Wielander und Felix Hafner bietet auch keine neuen Aspekte oder Fälle, es beschreibt nur vage, aber mit bitterbösem Witz und viel Galgenhumor, das leider weiterhin gängige System der Abhängigkeit samt Übergriffen und Mobbing. Und es holt weit aus: Tamara Semzov, Birgit Stöger und Mervan Ürkmez spielen zunächst krabbelnde Babys, die allmählich zu Tieren – blökenden wie fauchenden – mutieren. Dann öffnen sie die Büchse der Pandora, eine Werkzeugkiste mit Masken, und geloben, sich formen zu lassen. Denn der eine oder andere glaubt bekanntlich, dass Schauspielerinnen gebrochen werden müssen. Und diese lassen Demütigungen über sich ergehen.

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