Nada Surf: Grinsekatzen und Obama-Fans

Nada Surf: Grinsekatzen und Obama-Fans
Am Mittwoch tapezierten die New Yorker Indie-Rocker Nada Surf das Flex mit Ohrwürmern und guter Laune.

Irgendetwas haben Nada Surf in unsere Kopfhörer gemixt. Ganz sicher. Denn jedes Mal, wenn einer ihrer Songs erklingt, ziehen sich die Mundwinkel vom einen Ohr zum anderen, das kann ja nicht mit rechten Dingen zugehen. So war auch bei ihrem Konzert am Mittwoch das Wiener Flex erfüllt von fröhlichem Grinsen, seligem Schunkeln, verzaubertem Lächeln.

Das Rezept von Nada Surf ist genauso einfach wie effektiv: Große Melodien schreiben, mit Akustikgitarren die Ohren schmeicheln, melancholisch-euphorisch die Liebe und das Leben besingen. Dazu kommt Sänger Matthew Claws klare, charakteristische Stimme.

Live zeigen die Indierocker ein Händchen für Interaktion mit dem Publikum und eine Vorliebe für Barack Obama. So verkündet Frontmann Matthew Claw nach zwei Vorbands (den britischen Tall Ships und dem zuckersüßen Ezra Furman) gleich zu Beginn des Auftritts strahlend:

“Ich bin so froh, dass Barack Obama gewonnen hat, ich würde gerne ein Wiederwahl-Sandwich essen.“

Danach wird gespielt und gesungen, gelacht und gequatscht, vereinzelt getanzt und viel geschunkelt und zum Schluss geben Nada Surf noch unplugged Zugaben, während hinter ihnen bereits die Bühne abgebaut wird. Hach.

Vorwerfen kann man den drei Herrschaften wenig – Lediglich die mangelnde Innovation. Seit 1992 bleiben die New Yorker ihrem melodiösen Indierock treu. Und auch das aktuelle Album „The stars are indifferent“ unterscheidet sich wenig von seinen Vorgängern. Ja, Nada Surf ist keine Band, die provoziert, aneckt oder das Genre neu erfindet. Trotzdem weiß man spätestens ab der Nummer „Waiting For Something“, was diese Truppe von zahlreichen anderen Indie-Klampfe-Combos unterscheidet: das Talent, grandiose Ohrwürmer aus dem Ärmel zu schütteln.

 

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