In der Jahresausstellung „Science-Fiction(s)“ werden Vorstellungen über die Zukunft aus anderen Perspektiven präsentiert: Zu sehen sein sollen von 30. März bis 9. Jänner 2024 im Design von KAWA (Ausstatter des SF-Films „Rubikon“) künstlerische Arbeiten, in denen Science-Fiction u. a. als Werkzeug zur Kritik an der Gegenwart und für alternative Zukunftsszenarien verwendet wird.
Eine Foto-Collage von Nicholas Galanin bringt die Thematik auf den Punkt: George Lucas griff für die Frisur der Prinzessin Leia in „Star Wars“ auf Outfits von Hopi-Frauen zurück, ohne dies ausgewiesen zu haben. „Man könnte das Inspiration nennen“, so Fine. „Aber eigentlich ist es ein Fall von kultureller Aneignung.“ Als Ergänzung greift der US-pakistanische Künstler Saks Afridi mit der Installation „Space Mosque“ – passenderweise im Theseustempel (von 21. April bis 8. Oktober) – die Frage auf: Was wäre, wenn alle unsere Gebete in Erfüllung gehen?
Und der bisherige Korridor des Staunens im Weltmuseum wird zum partizipativen, kostenlos zugängigen Raum „zam“ (für „zusammen“). Dort zeigt man ab 23. Februar die Ausstellung „Ausgestorben!?“, in der Narrative des Aussterbens hinterfragt werden. In vielen Fällen würde sich der Spruch bewahrheiten, dass Totgesagte länger leben. Parallel dazu zeigt die südafrikanische Künstlerin Zara Julius ab 27. April „Whatever You Throw at the Sea“, eine multimediale Auseinandersetzung mit der Klimakrise. Beide Projekte laufen bis 16. Jänner 2024. Und in der Säulenhalle geht es um den „Spatzenkrieg“: Maximilian Prüfer thematisiert ab 18. Mai die verheerenden ökologischen Folgen der Ausrottung der Spatzen, zu der Mao ausgerufen hatte, weil sie Ernteschädlinge seien.
Angesprochen auf die Klimaaktivisten, die sich gerne festkleben, meinte Fine, dass jeder, der sich mit dem Thema beschäftigt, im Weltmuseum willkommen sei. Aber man möge vor etwaigen Interventionen bedenken, dass man sich ohnedies intensiv mit dem Thema auseinandersetze. TRENK
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