Musikverein, Konzerthaus und Co: Reisewarnungen bringen Kulturspielpläne durcheinander

Der Musikverein musste zahlreiche Veranstaltungen absagen
Wiener Festwochen sagen Produktion Ultraworld ab, Konzerte im Musikverein und Konzerthaus betroffen.

Die Wiener Kulturinstitutionen sind von den coronabedingten Reisewarnungen und den anhaltenden Pandemie-Maßnahmen stark betroffen. So können die zwei für kommende Woche Samstag (26. September) geplanten Konzerte der Sächsischen Staatskapelle Dresden mit Dirigent Myung-Whun Chung sowie András Schiff am Klavier im Musikkverein nicht stattfinden. Die Wiener Festwochen müssen das Gastspiel "Ultraworld" der Volksbühne Berlin absagen. Und auch das Konzerthaus muss Programmpunkte ändern.

Im Musikverein ebenfalls abgesagt werden die drei Konzerte des Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia Roma mit Antonio Pappano am Pult  (28. und 29. September) mit den Solisten Jan Lisiecki (Klavier) sowie Kian Soltani (Violoncello). Aufgrund der Corona-Pandemie  hat das Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia Roma seine komplette Europa-Tournee  ersatzlos gestrichen.

Im Konzerthaus muss das Konzert des SWR Symphonieorchestersmit Dirigent Teodor Currentzis und Geigerin Patricia Kopatchinskaja am 21. September 2020  abgesagt werden. Die Tickets behalten aber für ein Ersatzkonzert ihre Gültigkeit: Am 11. April 2021 wird das musicAeterna Orchestra unter der Leitung von Teodor Currentzis die 9. Symphonie von Gustav Mahler aufführen.

Die für kommende Woche geplanten Aufführungen der Produktion „Ultraworld“ der deutschen Theaterregisseurin Susanne Kennedy im Rahmen der Wiener Festwochen finden wegen der Reisewarnung Deutschlands für Wien nicht statt. Die Volksbühne Berlin habe aufgrund „gesundheitlicher Bedenken und der Zugehörigkeit zu Risikogruppen einiger Mitarbeiter“ eine Absage beschlossen, teilten die Festwochen mit. In Kennedys „Ultraworld“ bekommt ein moderner Jedermann in einem Videospiel-Ambiente Aufgaben gestellt, bei denen es um Leben und Tod geht. Die Produktion hätte am 25. und 26. September in der Halle E im Museumsquartier aufgeführt werden sollen.

Im Burgtheater sind "aktuell keine Vorstellungen gefährdet - und es gibt auch keine Umbesetzungen", sagt Pressesprecherin Sabine Rüter. Das hängt auch damit zusammen, dass Direktor Martin Kusej von seinem Ensemble verlangt hat, nur am Burgtheater zu spielen. Es gibt also weit weniger Reisetätigkeit als früher. Komplizierter ist es mit den Leadingteams bei der Vorbereitung neuer Produktionen. Rüter: "Natürlich beschäftigt uns das Thema. Wir müssen zum Beispiel die Reisen anders organisieren, angepasst an die Vorgaben, die überall anders sind und sich auch ständig ändern."

In der Staatsoper hatte man vorerst noch keine diesbezüglichen Probleme, hieß es dort auf KURIER-Anfrage.

 

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