Musikmarkt Österreich: Positiver Trend wurde 2019 fortgesetzt

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Insgesamt wurden 2019 in Österreich 166 Mio. Euro umgesetzt. Das ist ein Wachstum von 8,3 Prozent. Streaming-Abos sorgen für mehr als die Hälfte der Einnahmen.

Der österreichische Musikmarkt ist - nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ - weiter im Aufschwung: Bereits zum dritten Mal in Folge konnte ein Wachstum verzeichnet werden. 166 Millionen Euro Umsatz bedeuten ein Plus von 8,3 Prozent, wie der Verband der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI) am Dienstag mitteilte. Größten Anteil daran hatte das nach wie vor boomende Streamingsegment.

Mit einem kräftigen Umsatzplus von 33,5 Prozent auf 68,9 Millionen Euro ist Streaming der mit Abstand größte Umsatzbringer am österreichischen Musikmarkt. Bezogen auf die Kernbereiche des Musikmarktes sorgen Streaming-Abos mit einem Anteil von 54 Prozent bereits für mehr als die Hälfte der Einnahmen. In Summe wurden im Vorjahr in Österreich rund 7,8 Milliarden Songs gestreamt, eine Steigerung von 42 Prozent gegenüber 2018. Downloads tragen mit 8,6 Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei, Klingeltöne mit 0,4 Millionen.

 

Musikmarkt Österreich: Positiver Trend wurde 2019 fortgesetzt

Mit den Online-Musik Angeboten Streaming und Downloads wurde ein Umsatz von 77,5 Millionen Euro (+24 Prozent) erzielt, die physischen Tonträger CDs, Vinyl-Schallplatten und Musik-DVDs kommen auf 50,6 Millionen Euro (-7,8 Prozent).

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Weniger CDs verkauft, Vinyl stabil
Mit 39,4 Millionen Euro Umsatz und einem Marktanteil von 31 Prozent liegt die CD (-9,2 Prozent) zwar deutlich hinter den Streams, ist aber nach wie vor an zweiter Stelle der beliebtesten Musikformate in Österreich. Aufgrund der fortschreitenden Reduktion der Flächen im Handel und der Konzentration auf Best-Of Produkte wird es immer schwieriger, CDs von Newcomern und aktuelle Neu-Veröffentlichungen im stationären Handel zu präsentieren.

Vinyl weist hingegen ein stabilen Umsatz von 7,8 Millionen Euro aus. Damit kommt Vinyl (+0,5 Prozent) im Digitalzeitalter auf einen beachtlichen Marktanteil von sechs Prozent. Rund 340.000 Schallplatten gingen 2019 über die Ladentische. Vinyl-Fans schätzen das besondere Hörerlebnis, die Haptik des großen Formats und insgesamt die Anmutung eines qualitativ hochwertigen Produkts als Ergänzung zu den digitalen Angeboten.

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YouTube weiterhin Problemzone

Die aktuellen Zahlen, die den Aufwärtstrend der vergangenen zwei, drei Jahre untermauern, freuen Franz Medwenitsch. Der Geschäftsführer vom Verband der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI) bleibt aber trotz des sehr erfreulichen Befunds am Boden der Realität, spricht von einer Momentaufnahme und richtet eine Botschaft an die Politik: "Damit sich diese Entwicklung fortsetzten kann, bedarf es fairer rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für die Musikwirtschaft. Aktuell gilt es, die von der EU beschlossene Copyright-Richtlinie, das heißt die Anpassung des Urheberrechts an die Herausforderungen der Digitalisierung, in Österreich korrekt umzusetzen. Ziel der Richtlinie ist es, das kulturelle Ökosystem Europas gegenüber den mächtigen Internet-Plattformen, wie YouTube, Facebook & Co, wirksam zu stärken. Denn ein großer Teil der im Internet genutzten Musik wird nach wie vor entweder gar nicht oder nicht fair vergütet.“   

Top 10
Im abgelaufenen Jahr waren österreichische Alben in den Charts stark vertreten. Seiler und Speer schaffen mit „Für immer“ Platz 4 der Jahrescharts, DJ Ötzi belegt mit „20 Jahre DJ Ötzi – Party ohne Ende“ Platz 6, Raf Camora ist gleich mit zwei Alben vertreten: Platz 7 für „Zenit“ und Platz 10 für das gemeinsam mit Bones MC produzierte Album „Palmen aus Plastik 2“. Pizzera und Jaus platzieren sich mit „Wer nicht fühlen will, muss hören“ in die Top 10. Insgesamt schafften es 30 österreichische Alben unter die Top 100.

Die meistverkauften Alben in 2019 kommen von Rammstein, Sarah Connor und der mehrfachen Grammy-Gewinnerin Billie Eilish (Platz 3).

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