Frequency Tag 2: Auf die Ruhe folgt der Sturm

Die Space Stage des diesjährigen Frequency-Festivals
Nach der Ruhe folgt der Sturm: Heute unter anderem mit Queens Of The Stone Age.

Stand der Mittwoch in St. Pölten noch im Zeichen der Anreise, geht es heute zum ersten Mal richtig rund in St. Pölten - für manche ist es auch der beste Tag, zumindest musikalisch. Dafür sorgen unter anderem Woodkid, Snoop Dogg bzw. Lion und Queens Of The Stone Age - wohl die Headliner beim Frequency 2014.

Wir sind wie üblich dabei. Ob bei Regen - danach sieht es eher aus - oder Sonnenschein. Subjektiv im Blog.

Der Blog zum ersten Tag des Frequency '14 zum Nachlesen.

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Frequency Tag 2: Auf die Ruhe folgt der Sturm

Hier die Konzertfotos der ersten beiden Tage - ich halte ja meine Versprechen. Nun heißt es aber auch für mich ab ins Bett. Gute Nacht.

Der versprochene Sturm ist da. Personifiziert in den Queens Of The Stone Age. Druckvoll und präzise spielen sie, angeführt von einem sehr gut aufgelegten Josh Homme. Leider hören und spüren das relativ wenig Festivalbesucher. Die scheinen sich eher für Jan Delay zu interessieren. Versteh ich nicht, aber gut, Geschmäcker sind eben verschieden.

Ich werd grad ein bissal zum Fanboy, drum lass ich jetzt das Schreiben und hör mir den Rest vom Konzert an.

Die Konzertfotos von heute gibt es später noch. Versprochen.

"AAUUUSSSTTRRRIIIAAA" - ja, das müssen so gut wie alle Bands mindestens einmal ins Publikum schreien, so auch Blink 182. Geantwortet wird mit Jubel, was auch sonst!? Es funktioniert einfach bei jedem Festival und das ist auch gut so.

Bei den Songs funktionieren bei Blink vor allem die von der "Enema Of The State"-Platte und dabei besonders "All The Small Things". Es wird mitgegröhlt, mitgeklatscht und ordentlich getanzt bzw. gemosht. Immer wieder ein grandioses Schauspiel.

So, es fehlt noch eine - eigentlich zwei, aber wegen dem nicht-klonen-können warats - Band. Die Headliner. Queens Of The Stone Age.

Während Snoop Lion - früher mal als Snoop Dog bekannt - auf der Green Stage, einen passenderen Bühnenname gibt es für ihn nicht, dem Reggae und den Zauberzigaretten frönt schmettern Blink 182 ihren Pop-Punk von der Space Stage in die Menge. Mittlerweile ist es voll hier und die Stimmung beginnt zu kochen. Was will man mehr!?

Auf der Green Stage hat vorhin übrigens noch Woodkid gespielt. Wie er war? Ich weiß es nicht, da ich keine Zeit hatte rüber zu gehen. Kollegen beschrieben ihn als "eh nett"...

Aber zurück zu Blink, die ich mir jetzt zu Ende ansehe.

Die Sonne ist mittlerweile hinter der Space Stage, versteckt hinter den Wolken untergegangen, während die Imagine Dragons ihre starke, energiegeladene Show runterrasseln. Der Abend nähert dem Höhepunkt, die Temperaturen dafür ihrem Tiefpunkt - mitten im Pulk macht das aber rein garnichts.

Die Dragons haben übrigens grad "Song 2" von Blur angestimmt, während ich diese Zeilen in den Computer tippe.

Aber weiter im Text. Es wird langsam Zeit für die Headliner. Blink 182, Snoop Lion, Jan Delay und Queens Of The Stone Age heißen diese am Donnerstagabend in St. Pölten. Sehen würd' ich gern alle, aber ich kann mich leider nicht klonen.

Es wird wohl die Space Stage, also Blink und auf jeden Fall QOTSA - "Go with the Flow" wie es so schön heißt.

Alles konnte ich trotzdem nicht sehen, denn auf der Weekender Stage hat Brody Dalle ihren Auftritt.

Kennen Sie nicht? Sollten Sie aber.

Brody Dalle ist die Frau von Queens Of The Stone Age-Chef Josh Homme und eine begnadete Punk-Musikerin. Einige der Festival-Besucher kennen sie wohl schon, denn vor der Weekender ist einiges los - sonst findet sich dort fast niemand.

Unter anderem waren auch die Jungs von der Band Kadavar, die zuvor die Space Stage rockten - sehr gut rockten - da. Und versperrten mir die Sicht, weil sich ja immer die großen Menschen unbedingt vor mich hinstellen müssen.

Weiter geht es mit den Imagine Dragons.

Milky Chance haben die Menge komplett auf ihrer Seite, mit seiner rauchigen Stimme überzeugt Clemens Rehbein aber auch die letzten Zweifler - sogar mich und es ist nicht unbedingt meine Musik. Spätestens mit "Stolen Dance", dem Song, der mittlerweile über 56 Millionen Klicks auf YouTube bewegt auch der letzte faule Besucher seine Beine bewegt. Gut wars.

Pünktlich zu Milky Chance erbarmt sich der Himmel wieder - der Regen hat aufgehört. Clemens Rehbein, die Stimme der Band, ist übrigens ein netter, sympathischer Typ, ich durfte ihn vorher kennenlernen. Ich schau mir jetzt mal an, wie sie sich live anstellen.

Der Wettergott meint es nicht gut mit dem Frequency - es tröpfelt wieder und die Sonne versteckt sich hinter den Wolken.

Apropos Regen, hier eine Auswahl der Gummistiefelmode in diesem Jahr und was auf dem Campingplatz los war.

Hatte man als Band genau einen großen Hit, hat man bei jedem Konzert auch genau ein großes Problem: Spiel ich den Song am Anfang und hab dann nur noch die richtigen Fans vor der Bühne oder spiel ich den Song als Zugabe und es bleiben alle? Jimmy Eat World hat sich für die erste Variante entschieden und mit "Pain" ihr Set begonnen - für den Song hab ich sie mal geliebt und, ja, er ist noch immer großartig. Man muss einfach bei "It takes my pain away" mitgrölen, man kann nicht anders.

Leider ist dann die Luft draußen.

Nachtrag: Okay, Jimmy Eat World hatten zwei Hits - wie konnte mir "The Middle" nur entfallen? Shame on me. Damit beschließen sie grad ihr Set und sorgen doch noch einmal für ordentlich Jubel und gute Stimmung.

Auf der Green Stage hämmerte davor Prinz Pi seine Reime ins Publikum und sorgt für ordentliches Kopfnicken. Der vielleicht talentierteste Rapper im deutschsprachigen Raum hat das Publikum sofort auf seiner Seite und auch als Nicht-Fan, wie ich es nunmal bin, erwischt man sich beim Mitnicken.

Gummistiefel wo immer man hinschaut. Angeblich sind die Dinger in ganz St. Pölten ausverkauft - auf dem Festivalgelände sind sie aber tatsächlich nicht nötig. Die Jungs haben gute Arbeit geleistet.

So, aber ich muss jetzt zu Jimmy Eat World, die tatsächlich mit "Pain" anfangen - ihrem Überhit.

Da die Konzerte bisher eher mau sind, ich hab mir grad The Neighbourhood angeschaut - und nein, Emo ist leider noch immer nicht tot und der Style von Sid Vicious kommt nie aus der Mode - beschäftigen sich die Menschen im Pressebereich mit etwas anderem: R2D2. Aus Plastik und mit Fernbedienung. Ja, das Kind steckt eben in uns allen.

Langsam aber sicher wird es auch auf den Bühnen interessant: Prinz Pi spielt gleich auf der Green Stage und kurz darauf werden Jimmy Eat World für "Pain" auf der Space Stage sorgen.

Nach der Babyshambles-Absage nun zur guten Nachricht: Es ist Sonnebrillen-Zeit. Zumindest im Moment. Die Sonne kämpft gegen die Wolken, wir werden sehen wer den Kampf gewinnt - ich bin für die Sonne.

Unser Fotograf hat sich gestern natürlich auch schon auf dem Campingplatz umgesehen und die Anreise dokumentiert: Schleppen, schleppen und - welch Überraschung - schleppen hieß es dort.

Zur Einstimmung ein kleiner Rückblick auf gestern - in Form von Konzertfotos von unserem Fotografen Florian Wieser.

Kaum zurück in St. Pölten gibt es auch schon die nächste Absage. Die Babyshambles - Headliner am Freitag - haben keine Lust, sind krank, haben den Flieger verpasst oder sonst eine Ausrede parat. Das vielleicht auch schon vorher, denn auf der Homepage von Pete Dohertys Band gibt es keinen Eintrag für einen Auftritt beim Frequency. Demnach treten sie erst am Samstag wieder in Moskau auf.

Damit hat wohl der ein oder andere - unter anderem ich, yeah! - die Wette gewonnen, Doherty gehört ja nicht unbedingt zu den zuverlässigsten Musikern. Ja, auch ich kann mir bei dem Satz ein Schmunzeln nicht unterdrücken.

So, aber jetzt erstmal ein Herzliches Willkommen beim zweiten Tag des FM4 Frequency Festival 2014.

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