Neues Album von Nick Cave & The Bad Seeds: Vertonte Lebensberatung

Neues Album von Nick Cave & The Bad Seeds: Vertonte Lebensberatung
Nick Cave hat wieder seine Mitte gefunden – und seinen Glauben. Nachzuhören ist das auf seinem neuen, großartigen, mit The Bad Seeds eingespielten Album „Wild God“

Wer in den vergangenen zwei Jahren das Glück hatte, Nick Cave live zu sehen, konnte beobachten, dass der in England lebende australische Musiker in einer bestechenden Form ist. Musikalisch. Körperlich. Mental. Die Therapie scheint zu wirken: Cave hat wieder seine Mitte gefunden, Gott vergeben, die Trauer überwunden und Hoffnungsschimmer im Herzen.

Diese wiedergewonnene Zuversicht, so der Eindruck bei seinen Auftritten, wollte er weitergeben – dazu suchte er von Minute eins an die Nähe zum Publikum. Er präsentierte sich wie ein Wanderprediger, ein Wunderheiler, den man nur berühren muss, damit es einem besser geht, einem die Last von den Schultern genommen wird. Und Nick Cave ließ sich in Sachen Körperkontakt auch nicht großartig bitten: Er nahm Hände in die Hand, Vollbäder in der Menge, umarmte die ersten Reihen, verteilte Nasenbussis und Streicheleinheiten: „Into my arms“. Kommt in meine Arme.

Diesen Schwung nahm der 66-Jährige mit auf seine neue Platte mit dem Titel „Wild God“, die heute, Freitag, erscheint. Es ist bereits das 18. Album des Songwriters, das er mit seiner langjährigen Stammband, The Bad Seeds, die er 1983 ins Leben gerufen hat, aufgenommen hat.

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