Museumschef Eike Schmidt will Bürgermeister von Florenz werden

Museumschef Eike Schmidt will Bürgermeister von Florenz werden
Der Kulturmanager, der einst zum Chef des Wiener KHM designiert wurde und den Posten dann nicht antrat, hat wieder ein Ziel

Eben erst einen neuen Job angenommen, doch dann kommt ein besseres Angebot daher: Mit diesem Verhaltensmuster ist der deutsche Kulturmanager Eike Schmidt in Wien in Erinnerung geblieben, als er zum Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums designiert wurde und diesen Posten dann 2019 kurzfristig nicht antrat. 

Nun will Schmidt - erst seit Jahresbeginn als Direktor des Museo di Capodimonte in Neapel aktiv - Bürgermeister von Florenz werden. Der ehemalige Uffizien-Chef kündigte am Samstag offiziell seine Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters der toskanischen Kulturmetropole an, nachdem er Gerrüchten gegenüber lange Zeit vage bis dementierend entgegen getreten war. Die Wahlen sind am 8. und 9. Juni geplant. Der 55-Jährige rief die Mitte-rechts-Parteien auf, seine Kandidatur zu unterstützen. 2023 hatte der aus Freiburg im Breisgau stammende Deutsche, der mit einer Italienerin verheiratet ist, die italienische Staatsbürgerschaft erhalten.

Schmidt hatte von 2015 bis Dezember die Uffizien in Florenz geführt. Er werde eine Beurlaubung von seinem Posten als Museumsdirektor in der Vesuvstadt beantragen, erklärte Schmidt. Der gebürtige Freiburger, der mit einer Florentinerin verheiratet ist, hatte im November die italienische Staatsangehörigkeit erhalten. Eike Schmidt wurde 2017 zum Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums als Nachfolger von Sabine Haag designiert. Durch Veränderungen der politischen Verhältnisse in Italien - mit Dario Franceschini wurde damals wieder jener Politiker Kulturminister, der vor einigen Jahren die Museumsreform durchgesetzt und damit Chefposten für ausländische Manager an den Museen ermöglicht hatte - sah Schmidt eine Verlängerung in Italien aber in Reichweite und sagte in Wien kurzfristig ab. 

So begann er 2019 sein zweites Mandat in den Uffizien, das im Dezember ausgelaufen ist.Unter Schmidt Leitung konnten die Uffizien ihre Besucherzahl stark erhöhen. Der Kulturmanager hatte sich stark für die Modernisierung des meistbesuchten italienischen Museums eingesetzt.

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