Museen verzeichnen weltweit wieder so viele Besuche wie vor Pandemie
Die großen Museen der Welt haben sich von dem Besuchereinbruch der Pandemiejahre erholt, manche zählen sogar mehr Besuche als davor: Das geht aus einer Meldung hervor, die das Branchenblatt The Art Newspaper veröffentlichte. Das Medium erhebt alljährlich die Besuchszahlen von Kunsthäusern aus aller Welt - detaillierte Ergebnisse für 2023 wurden noch nicht veröffentlicht.
Laut der Erhebung zählte man 2023 insgesamt 176 Millionen Besucher in den Museen der Welt - ein deutliches Plus gegenüber 2022 (141 Millionen). 2019 war diese Zahl bei 230 Millionen gelegen, im Lockdown-Jahr 2020 brach sie auf 54 Millionen ein. 2021 zählte man 71 Millionen Menschen in den Museen. In der aktuellen Erhebung sind laut The Art Newspaper keine Zahlen aus China einberechnet, weil diese dort erst später bekannt gegeben würden. Inwieweit russische Museen wie die Petersburger Eremitage - lange ein Fixpunkt der Top-Ten-Liste - diesmal zur Summe beitragen, ist aus der Erstmeldung nicht ersichtlich.
Louvre hält Spitze
Das meistbesuchte Museum der Welt ist einmal mehr der Louvre in Paris (8,9 Millionen, 8 Prozent weniger als 2019). Unter den weiteren Besuchermagneten finden sich das British Museum in London (5,5 Millionen, minus 7% gegenüber 2019) und der Prado in Madrid (3,3 Millionen, minus 5 % zu 2019). +
Einige Museen meldeten Zuwächse gegenüber dem PräPandemiejahr 2019, etwa die Uffizien in Florenz (2,7 Millionen, ein Plus von 15%) oder dads Musée d'Orsay in Paris (3,9 Millionen, ein Plus von 6%). Das Rijksmuseum in Amsterdam, das 2023 mit seiner großen Vermeer-Ausstellung einen regelrechten Hype auslöste, hielt mit 2,7 Millionen Besuchen sein Niveau von 2019.
Einige britische Museen schneiden in der Erhebung weniger gut ab - etwa die National Gallery, die mit 3,1 Millionen Besuchen 48% unter dem Nieveau von 2019 lag. Teilweise wurde dies auf die Schließung von Ausstellungsflächen zurückgeführt, ebenso bei der Tate Britain it 1,1 Millionen besuchen (minus 40%). Auch die Londoner "Tate Modern" erholte sich eher verhalten (4,7 Millionen Besuche, minus 22% zu 2019). Der Museumsexperte Andras Szantó kommentierte auf Instagram, dass die Besuchszahlen auch nur beschränkt Auskunft über die Gesundheit der Museumsbranche geben.
"Manche kleinere und mittlere Museen sehen ihre Besuchszahlen weiterhin stur bei einem Drittel unterhalb des Levels von 2019", schreibt Szantó. "Überhaupt sind Besuchszahlen ein sehr grobes Maß für den Erfolg - es ist ein bisschen so, als würde man die Schönheit eines Konzerts nach der Anzahl der Noten auf der Partitur beurteilen." Es gelte etwa auch zu erheben, ob die Menschen ein Museum nur einmal oder mehrfach besuchen würden und wie zufrieden sie mit der Erfahrung seien, so der Experte.
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