Mozart – ein Fall für Pferde

Performance in Paris
Die Felsenreitschule bekommt für ein Projekt ihre einstigen Stars zurück.

Die Salzburger Mozartwoche, die alljährlich rund um Mozarts Geburtstag (27. Jänner) in Salzburg stattfindet, zählt zu den attraktivsten Festivals des Landes. Im kommenden Jahr, ab 22. Jänner, gibt es jedoch ein Projekt, das – was das Wagnis betrifft – das Interesse sogar noch mehr als sonst auf sich zieht: Die Mozart-Kantate "Davide Penitente" wird optisch von Pferden gestaltet.

Die Aufführungen (geplant sind drei Abende) finden selbstverständlich in der Felsenreitschule statt, die ja einst – wie der Name schon sagt – ein Ort für Pferde war. Die Zuschauer saßen ursprünglich in den Arkaden, die heute die eindrucksvolle Kulisse bilden (sofern sie nicht von Regisseuren zugebaut werden).

Mozart – ein Fall für Pferde
Bei "Davide Penitente" werden 60 Musikerinnen und Musiker der Musiciens du Louvre Grenoble (Dirigent: Marc Minkowski) sowie der ebenfalls aus 60 Personen bestehende Salzburger Bachchor Platz in den Arkaden nehmen. Solisten: Christiane Karg, Marianne Crebassa und Stanislas de Barbeyrac. Auf der Bühne und auf dem zugebauten Orchestergraben werden bis zu zwölf Pferde gleichzeitig die Mozart-Rarität choreografisch umsetzen. Verantwortlich dafür ist Performance-Shootingstar Bartabas, der den Stützpunkt mit seinen Pferden auf dem Gelände von Schloss Versailles hat. Dort wird auch vorgeprobt, der Aufwand für Salzburg ist aber gigantisch.

Umbauten nötig

"Wir geben der Felsenreitschule ihre ursprünglichen Stars zurück", sagt Matthias Schulz, kaufmännischer Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der Stiftung Mozarteum Salzburg. "Wir müssen wegen des Gewichts der Pferde alles massiv verstärken. Wir brauchen auch einen Spezialboden, damit es nicht zu laut wird. Und wir müssen einen größeren Sicherheitsabstand zu den Besuchern halten, falls jemand unter Allergien leidet."

Warum "Davide Penitente" dafür gewählt wurde? "Wir hätten natürlich auch etwas anderes nehmen können. Aber für die Mozartwoche macht nur eine Rarität Sinn und nicht die hundertste ,Zauberflöte‘. Pferde passen grundsätzlich sehr gut zur Zeit von Mozart. Damals spielten sie im Stadtbild eine große Rolle", sagt Schulz.

Neben dieser spektakulären Produktion wird es 2015 noch eine konzertante Oper (Schuberts "Alfonso und Estrella") sowie einen Schwerpunkt mit Schubert-Symphonien geben, u. a. dirigiert von Nikolaus Harnoncourt.

Schon von 2. bis 7. Dezember präsentiert die Stiftung Mozarteum die neue Ausgabe des Experimentalfestivals "Dialoge", heuer zum Thema "Wort". Auf dem Programm stehen Konzerte mit Musik von Peter Eötvös, György Ligeti – und Mozart.

www.mozarteum.at

Kommentare