Drama Mohammed Rassulof soll Oscar für Deutschland holen

Drama Mohammed Rassulof soll Oscar für Deutschland holen
"Die Saat des heiligen Feigenbaums" als Gegner des österreichischen Beitrags "Des Teufels Bad"

Der Film "Die Saat des heiligen Feigenbaums" des vor einigen Monaten nach Deutschland geflohenen Iraners Mohammed Rassulof soll für Deutschland ins Rennen um die Oscars gehen. Er wurde am Donnerstag als deutscher Beitrag ausgewählt, wie German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, in München mitteilte. Er setzte sich gegen ein Dutzend weitere Bewerberfilme durch.

Psychogramm der Theokratie des Iran

Die Saat des heiligen Feigenbaums" erzählt von den Auswirkungen der politischen Proteste im Iran auf eine Familie. Der Film sei "das Psychogramm der auf Gewalt und Paranoia aufgebauten Theokratie des Iran", hieß es in der Jurybegründung. Rassulof erzähle "auf subtile Weise von den Rissen innerhalb einer Familie, die stellvertretend sind für die Risse innerhalb der iranischen Gesellschaft. Ein meisterhaft inszenierter und berührend gespielter Film, der Szenen findet, die bleiben." In Österreich ist der Kinostart am 26.12.2024

Die Geschichte von Unterdrückung

Regisseur Mohammed Rassulof  und die Produzenten des Films fühlten sich geehrt: "Dieser Film, der die Geschichte von Unterdrückung, aber auch von Hoffnung und Widerstand erzählt, ist das Ergebnis einer einzigartigen Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlichster Lebensrealitäten und Migrationsgeschichten. Er zeigt, wie kraftvoll der interkulturelle Austausch in einer freien und offenen Gesellschaft wirken kann", teilten sie mit.

Über den Film: Iman (Misagh Zareh) ist gerade zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert worden, als nach dem Tod einer jungen Frau eine riesige Protestbewegung das Land ergreift. Obwohl die Demonstrationen zunehmen und der Staat mit immer härteren Maßnahmen durchgreift, entscheidet sich Iman für die Seite des Regimes und bringt damit das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken ...

Mohammad Rasoulof ist Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, geboren im Iran und lebt seit vielen Jahren in Deutschland. 2011 wurde er für seinen Film "Goodbye"("Bé omid é didar") in Cannes für die Beste Regie ausgezeichnet, und gewann 2020 den Goldenen Bären in Berlin für "Doch das Böse gibt es nicht" ("There Is No Evil").

Ausgezeichnetes Depressionsdrama ist österreichischer Kandidat

Österreichs Kandidat für den Auslandsoscar 2025 ist das historische Depressionsdrama "Des Teufels Bad" von Veronika Franz und Severin Fiala. Das tiefgründige Psychogramm einer jungen Bäuerin im Österreich des 18. Jahrhunderts wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.

Die Wahl des Beitrags ist nur eine von mehreren Vorstufen. Die 15 Titel umfassende Shortlist für die Kategorie des Auslands-Oscars wird am 17. Dezember 2024 verkündet. Aus dieser Shortlist werden die fünf nominierten Filme ausgewählt und am 17. Jänner 2025 bekanntgegeben. Die Oscar-Verleihung findet dann am 2. März 2025 statt.

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