Mit dem Hitler-Hammer: Die große Gröflatz-Show im Burgtheater

Mit dem Hitler-Hammer: Die große Gröflatz-Show im Burgtheater
„Perlenrede“ von Flatz zielt auf den Hitler-Personenkult- und erweist sich als äußerst schlichte Nummernrevue

Das harmonierte  doch ganz wunderbar: Tausende Menschen, viele in Tracht, tranken sich am Wiener Rathausplatz beim 25. Steiermark-Frühling zu zünftiger Blasmusik in eine kleine Glückseligkeit. Und auf der anderen Seite des Rings, unmittelbar vor dem Burgtheater, zog man rote Fahnen in NS-Ästhetik hoch. In Endlosschleife gestikulierte der Führer, verkörpert von einer Frau, auf der Leinwand hinter dem halbkreisförmigen Balkon.

Doch Künstlerpech: Dass dieser eine Spiegelung jenes Balkons ist, der am Rathaus einst für Adolf Hitler errichtet worden war, juckte niemanden. Selbst die paar Hundert Menschen, die am Samstag um 18 Uhr zur Enthüllung der Flatz-Installation kamen,  konnten nur eher mitleidig dreinschauen:  Die zehn Fahnen mit dem Konterfei einer schwarzen Dogge im weißen Kreis wirkten ein wenig mickrig. 

Martin Kušej, der scheidende Direktor, musste denn auch eingestehen, dass die Burg im April 1938 wirkmächtiger beflaggt gewesen sei. Dieses offensichtliche Scheitern hatte zumindest etwas Grundsympathisches.

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