Mister Mistoffelees

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Bei den Vereinigten Bühnen geht es um viel mehr als um den Intendanten.

Ist der neue Musical-Chef der Richtige für diesen Job? Das weiß in Wien noch niemand. Seinem Werdegang nach zu urteilen könnte er es sein. Christian Struppeck hat sogar im Theater an der Wien seine Ausbildung gemacht. Dort wird zwar mittlerweile nicht mehr Musical gespielt, dennoch schließt sich für ihn ein Kreis. Aber ist es eigentlich so wichtig, wer die Musicalsparte der VBW leitet? Geht es nicht um Grundsätzliches?

Nämlich: Wie kann musikalisches Unterhaltungstheater heute aussehen – ein Genre, das seit einiger Zeit dahinsiecht, weil kaum überzeugende Werke entstehen? Was muss man an den Strukturen der VBW ändern? Wie lange kann man diesen VBW-Großapparat aufrechterhalten? Wie kommt man aus der Debatte heraus, warum Musical in vielen Ländern subventionsfrei funktioniert, während Wien Millionen dafür ausgibt?

Argumente für die hohen Subventionen gibt es selbstverständlich: das Orchester, die teuren Theater in der Innenstadt, der Versuch, Eigenproduktionen international zu vermarkten. Aber die Qualität müsste stets derart für sich sprechen, dass es gar nicht sein kann, dass etwa "Cats", ein privatfinanziertes Tourspektakel, zurzeit die größte Attraktion ist. All das sind politische Probleme, die bestenfalls Mister Mistoffelees, die Zauberkatze aus "Cats", alleine lösen könnte.

Im Opernbereich der VBW bleibt vorerst alles beim Alten, weil Roland Geyer nicht als Intendant zu den Bregenzer Festspielen geht. Dort ist sein Engagement letztlich daran gescheitert, dass er zu viele Neuerungen wollte und wesentlich mehr Premieren, was den Bregenzern unfinanzierbar schien. Kein Wunder, dass Geyer, der zuletzt bei den VBW groß geworden ist, davon ausging, dass Geld keine Rolle spielt.

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