USA

Millionentransfer im US-News-Geschäft: Megyn Kelly verlässt Fox

Sie wurde von Trump und seinen Anhängern beleidigt und bedroht

Starmoderatorin Megyn Kelly verlässt ihren langjährigen Sender Fox. Sie wird im Laufe des Jahres bei NBC moderieren, wie am Dienstag bekannt wurde. Damit geht einer der aufsehenerregendsten Personaltransfers des US-Fernsehmarktes über die Bühne. Kelly, die eine der wichtigsten Interviewerinnen des konservativen Senders war, hätte kolportiert mehr als 20 Millionen Dollar geboten bekommen, wenn sie bliebe. Eigentümerfamilie Murdoch persönlich hat sich für sie eingesetzt. Sie galt als liberale Stimme im stockkonservativen Fox-Universum, das sich vor allem für die Interessen der Republikaner und deren rechte Splittergruppen einsetzt.

Für NBC ist der Wechsel ein großer Coup, auch angesichts der Tatsache, dass Kelly auf einen Haufen Geld verzichtet hat, um zu wechseln. Branchenkenner bezeichneten es als unwahrscheinlich, dass der Sender Murdochs Gehaltsvorschläge hätte toppen können.

Kelly gilt als eine der großen Kritikerinnen von Donald Trump, was bei Fox schon fast ein Alleinstellungsmerkmal war. Viel mehr noch: Der Präsidentschaftsanwärter hatte sich ihr gegenüber üble Entgleisungen geleistet. So hatte ersich öffentlich darüber geäußert, sie habe menstruiert, als sie ihm eine harte Frage zu seinem Umgang mit Frauen stellte.

Massive Drohungen

Laut eigenen Aussagen war Kelly monatelang nur mit Bodyguards unterwegs, weil es massive Drohungen seitens der Trump-Fans gegeben hatte. Sogar hochrangige Fox-Manager hätten sich wegen der Hetze bei Trumps Kampagnenleuten gemeldet, um sie damit zu konfrontieren, dass es für Kandidaten Trump sicher auch nicht wünschenswert sei, wenn Kelly etwas zustoße. Den Irrsinn dieser Wochen verarbeitete sie in ihrer Autobiografie "Settle for more", die eine Woche nach den US-Wahlen erschien.

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