Milliardärsfernsehen: Wer wird ProSieben übernehmen?

Wellen in der Fassade, dahinter zeigen sich Risse: Bei ProSieben sorgen drei Großinvestoren für Spekulationen über eine Übernahme
Der Tscheche Daniel Kretinsky stockte seine Anteile auf. Auch die Familie Berlusconi ist an Bord.

Wer sich immer schon billig bei Medienunternehmen einkaufen wollte: Jetzt ist die Zeit dafür. Daniel Kretinsky, tschechischer Energieunternehmer und Multimilliardär, hat die Gelegenheit genutzt und seine Anteile an Deutschlands größtem Privatsenderverband aufgestockt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, besitzt er nun 12 Prozent an der ProSiebenSat.1 Media SE, in der ProSieben, Sat.1, aber auch Puls 4 gebündelt sind.

Der Zukauf war erwartet worden, die Aktien billig, die Gelegenheit offenbar passend. Will der Tscheche mehr? Und was tun die anderen Aktionäre? Heute, Mittwoch, ist die Hauptversammlung – und die wird mit Spannung erwartet, nicht nur, weil es der erste Auftritt des neuen Managers Rainer Beaujean ist, der diesen noch dazu mitten in der Corona-Krise absolviert.

Deutschlands größte Senderfamilie hat eine illustre Eigentümerschaft aus dem Ausland: Die Familie Berlusconi hält rund ein Viertel der Aktien und ist damit größter Einzelaktionär, gefolgt von Kretinsky mit 12 Prozent. Der amerikanische Investmentfonds KKR besitzt seit Mai fünf Prozent.

60 Prozent sind Streubesitz, also in den Händen kleinerer Anleger.

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