„Milchkind“ Lunacek und das Leben auf dem Lande
Ulrike Lunacek, die inzwischen pensionierte Grün-Politikerin und Kurzzeit-Staatssekretärin, hat eine Autobiografie verfasst. Sie beschreibt ihre Kindheit im Niederösterreich der 1960er-Jahre und die Beziehung zu ihrem Vater, einem aufstrebenden Raiffeisen-Manager. Der Beruf des Vaters prägt das Leben der Tochter, sie bezeichnet sich als „Milchkind“, weil der Nachwuchs von Molkereileitern damals so genannt wurde.
Lunacek zeichnet eine ländlich-idyllische Kindheit, über ihre zum Hausfrauendasein gezwungene Mutter schreibt sie leichthin: „Jammern war ihre Sache nicht. Sie hatte ja ihren Garten.“
Lunaceks Moment der Rebellion passierte eher zufällig. Sie hatte einen Buchbeitrag gegen Pestizideinsatz im kolumbianischen Blumenanbau verfasst, und der Name Lunacek stand in der Autorenliste neben Eva Kreisky. Das genügte für Stirnrunzeln in der Familie.
„Zwei grüne Leben“ ist eine Zeitreise in wirtschaftlichen Aufbruch, aber auch in gesellschaftliche Enge.
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