"You People": In Vorurteilen vereint
Es könnte so einfach sein, wären da nicht die Schwiegereltern. Ezra (Jonah Hill) sitzt durch eine Verwechslung eines Tages im Auto von Amira (Lauren London). Die beiden kommen ins Plaudern, verlieben sich – und sechs Monate später soll geheiratet werden. Doch erst müssen sich die Familien kennenlernen.
Ezra ist weiß und jüdisch, Amira schwarz und muslimisch. Beim ersten Treffen mit der Schwiegertochter in spe halten es Ezras Eltern (Julia Louis-Dreyfus und David Duchovny) für eine gute Idee, ausgerechnet über Polizeigewalt und Rapper Xzibit zu sprechen. Amiras Eltern (Nia Long und Eddie Murphy) wiederum machen keinen Hehl daraus, dass sie nicht verstehen können, warum ihre Tochter einen weißen Mann mit nach Hause gebracht hat. Was die Familien jedoch eint, sind die gegenseitigen Vorurteile: Ein gemeinsames Dinner eskaliert schließlich bei der Frage, ob Sklaverei oder Holocaust schlimmer war.
Die Culture-Clash-Komödie „You People“ (Netflix) beginnt mit klugen Beobachtungen über Rassismus und Stereotype, die gegenseitigen Beleidigungen wiederholen sich jedoch unnötig (man denkt an "Monsieur Claude und seine Töchter"). Es gibt einige wirklich witzige Szenen (darunter Ezras gestammelte Kündigung). Aber verpackt in eine klassische Rom-Com-Handlung mit einem uninspirierten und stimmungsmäßig nicht zum Rest des Filmes passenden Ende geht der Anspruch leider unter.
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