"Wiener Zeitung": Chefredakteur Hämmerle überraschend verlängert

"Wiener Zeitung"-Chefredakteur Walter Hämmerle (48).
Er will die vor dem Aus stehende Zeitung retten und sollte Ende August gehen. Nun bleibt er bis Ende 2022.

Das Ende der Wiener Zeitung in ihrer derzeitigen Form könnte noch einmal vertagt werden. Wie der KURIER am Dienstag erfuhr, ist der Vertrag von Chefredakteur Walter Hämmerle, der für den Fortbestand der Redaktion kämpft, für eineinhalb Jahre verlängert worden. Sein Engagement wäre Ende des Monats ausgelaufen, wird nun aber bis Ende 2022 fortgesetzt.

Regierung wollte den Stecker ziehen

Die Qualitätszeitung steht im Republikseigentum und lebt vor allem von den Pflichtveröffentlichungen im dort abgedruckten Amtsblatt. Die türkis-grüne Koalition hatte sich bereits auf ein Aus für die Zeitung in ihrer bestehenden Form geeinigt. Ein Konzept von Geschäftsführer Martin Fleischhacker hatte unter anderem vorgesehen, eine Art Content Agentur für die Republik zu gründen.

Chefreakteur Hämmerle hatte im Juni ein Gegenkonzept vorgestellt. Gemeinsam mit dem Cognion Forschungsverbund sollen die Daten der Wiener Zeitung gewinnbringend genutzt werden, wie dessen Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer Christian Helmenstein erklärte. Der Chefökonom der Industriellenvereinigung will die Wiener Zeitung aus Republikseigentum herauslösen.

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