Wiedersehen mit Mr. Monk
„Tuch, Tuch!“ Das war wohl der häufigste – in unterschiedlichen Stadien der Dringlichkeit hervorgebrachte – Spruch von Adrian Monk. Für Monk (Tony Shalhoub) lauerten Keime einfach überall. Und damals, als der hochneurotische Detektiv im TV ermittelte, stand noch nicht an jeder Ecke ein Desinfektionsmittelspender. Deswegen hatte er ja seine Assistentinnen, erst Sharona, dann Natalie, die ihm ein Tuch reichten, wenn wieder jemand es für nötig befunden hat, dem Detektiv mit der besudelten Pranke die Hand zu schütteln.
Ganzkörper-Schutzanzug
Corona muss das Leben von Adrian Monk eigentlich enorm vereinfacht haben. War dann aber nicht ganz so, wie der neue Film „Mr. Monks letzter Fall“, der ab sofort auf Magenta TV zu sehen ist, zeigt. Stichwort Ganzkörper-Schutzanzug. Für seine Assistentinnen wäre das eine harte Zeit gewesen, so viele Tücher kann man gar nicht dabeihaben. Aber Natalie (Traylor Howard) lebt seit einiger Zeit an der Ostküste, Monk nach wie vor in San Francisco. Trotzdem gibt es ein Widersehen mit ihr und auch mit dem reschen Polizisten Stottlemeyer (Ted Levine), der jetzt im privaten Sicherheitsdienst arbeitet und seinem etwas trotteligen Kollegen Andy (Jason Gray-Stanford), der Stottlemeyers Sheriff-Job geerbt hat. Und natürlich Adrian Monk, dem Mann, der allen Phobikern und Zwangsneurotikern weltweit zu einer vielgeliebten Heldenfigur geworden ist. Denn der mag zwar nicht ganz normal sein, löst aber jeden noch so verzwickten Fall.
Stiefschwiegersohn in spe tot
Schon in der Originalserie, die acht Staffeln lang von 2002 bis 2009 lief, spielte Monks familiärer Hintergrund eine Rolle. Seinen Totalausfall löste schließlich der Mord an seiner Frau Trudy aus, den er niemals verwinden konnte. Aber den er immerhin ganz zum Schluss der Serie aufgeklärt hat. Nun ist seine Stieftochter Molly der Grund, warum er wieder Ermittlungen aufnimmt. Molly ist gerade dabei, ihre Hochzeit vorzubereiten, als ihr Bräutigam bei einem Bungee-Unfall umkommt. Monk hat den Verdacht, dass er ermordet wurde.
Nostalgie
Auch wenn es eine gar aktuelle Elon-Musk-ähnliche Milliardärsfigur in „Mr. Monks letzter Fall“ gibt, ist dieses Nostalgie-Geschenk für Fans sicher einen Blick wert. Und wenn man sich nur schmerzlich daran erinnert, dass früher noch charmante und spannende Krimiserien produziert wurden.
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