Villacher Fasching: "Sparnacht" des Humors, aber mit viel "Lei Lei"

Villacher Fasching: "Sparnacht" des Humors, aber mit viel "Lei Lei"
Zum 61. Mal überträgt der ORF am Faschingsdienstag das Kärntner Narrentreiben.

Der Golfkrieg, der 1991 zu einer Absage des Opernballs führte, konnte dem „Villacher Fasching“ nichts anhaben. Seit 1963 zeigt der ORF traditionell am Faschingsdienstag einen Zusammenschnitt der Sitzungen der Villacher Faschingsgilde. Nur im Jahr 2022, als Putins Russland am 24. Februar die Ukraine überfiel, nahm der ORF alle Faschingssendungen aus dem Programm.

Seitdem wird aber wieder befreit „Lei Lei“ gerufen, schließlich sichert ein noch unter Alexander Wrabetz geschlossener Vertrag bis 2027 weitere ORF-Aufzeichnungen.

ORF2 startet um 13.20 Uhr mit einer Live-Übertragung des 50. Grazer Faschingsumzuges: „Das Steirerland im Narreng’wand – Folscher 50er“.

ORF III zeigt ab 20.15 Uhr parallel zum „Villacher Fasching“ (ORF 2) eine lange Nacht des Humors: Mit Alex Kristans „Highlights aus den ersten drei Programmen“, „Klaus Eckel – Die besten Momente“ (21.15 Uhr), „Best of Karl Farkas“ (22.05 Uhr) und zwei Teilen „Farkas, Waldbrunn & Co“ (22.35 und 23.10 Uhr) mit unvergessenen Momenten des Duos

Auch wenn am Faschiungsdienstagabend auf ORF 2 (20:15 Uhr) eine „Sparnacht am Silbersee“ – angelehnt an die „Starnacht am Wörthersee“ – den Villacher Fasching 2024 beschließt, scheint ein Ansetzen des Sparstifts just am Villacher Faschingstreiben unrealistisch. Schließlich fährt die Sendung nach wie vor Top-Quoten ein. Im Vorjahr haben durchschnittlich 954.000 Zuseherinnen und Zuseher die Sendung verfolgt. Der Marktanteil betrug 35 Prozent. Erstmals unter die magische Millionengrenze war der Quotenrenner übrigens im Coronajahr 2020 gerutscht – mit 959.000 Zusehern und 33 Prozent Marktanteil. Von den zwei Millionen, die noch zur Jahrtausendwende zusahen, ist man ohnehin weit entfernt.

Villacher Fasching: "Sparnacht" des Humors, aber mit viel "Lei Lei"

Die "Jungs 2024"

Eine Humor-Kostprobe aus dem Vorjahr: Joe Kohlhofer alias „Jungpauker“ gab Spartipps in Zeiten gestiegener Energiekosten. „Stöllt’s eich in die Eck’n, die hat immer 90 Grad.“ Diesmal trifft „Nachzipfer“ Hannes Hörbiger auf den „Jungzipfer“ (Kohlhofer). Unvermeidlich sind auch die „Hofnarren“ und die „Praktikantin“, die Polit-Klamauk versprechen.

Weitere Programmpunkte sind „Heike à la Carte“ und die „Jungs 2024“. Bei Letzteren mischt Manfred Obernosterer mit, der freilich auch in seiner Rolle als boxhandbeschuhter „Noste“ solo zu sehen ist. Nathalie Karner-Tarmastin und Hans-Jörg Petrik (nach Pause) werden auf der „Chaos-Couch“ eine Paartherapie durchlaufen, während Arnold Angermann als „Spaßbrems’n“ zum zweiten Mal als Spiegel der Gesellschaft fungiert. „Kritische Blicke auf Medien, Politik und Gesellschaft“ werden angekündigt.

Weniger Politik

In den vergangenen Jahren ist die Sendung allerdings zusehends unpolitischer geworden. Auch die Bundespolitik selbst ist heuer – trotz Wahljahrs – ziemlich spärlich vertreten. Die FPÖ schickte den Wiener Stadtpolitiker Dominik Nepp. Peter Kaiser (SPÖ) ist als Landeshauptmann freilich erneut Gast im Villacher Congress Center.

Neben der ORF-Führungsriege (GD Roland Weißmann, Unterhaltungschef Martin Gastinger) sitzen Schlagersänger (u. a. Nik P., die Nockis) und Talk-Queen Barbara Karlich im Publikum. Und freilich Dauergast Richard Lugner, der zum Ehrenmitglied der Villacher Faschingsgilde ernannt wurde.

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