"Universum History": Gekrönte Häupter und Programm-Zauberer

"Duell der Kronprinzen": Raphael Nicholas als Wilhelm, Markus Freistätter als Rudolf.
Mit "Duell der Kronprinzen – Rudolf von Habsburg und Wilhelm von Preußen“ (20. 12., 21.05) setzt die ORF2-Reihe das Jubiläumsprogramm fort

Zwei Kronprinzen, zwei Weltreiche – eine schicksalshafte Verbindung: Rudolf von Österreich und Wilhelm von Preußen. Beide Prinzen litten unter der ihnen zugedachten Rolle, eine Welt, die im Begriff war zu zerfallen, aufrechtzuerhalten. Beide erdulden Kindheits-Traumata in der Beziehung zu ihren Eltern. Doch ihre Ziele und Weltanschauungen waren höchst unterschiedlich – der liberale Rudolf hatte die Vision eines vereinten Europas, der konservative Wilhelm wollte vor allem sein eigenes Reich stärken.

Mit "Duell der Kronprinzen – Rudolf von Habsburg und Wilhelm von Preußen“ (20. 12., 21.05) setzt ORF2 ein weiteres Highlight anlässlich des 10-Jahres-Jubiläums seiner Sendereihe "Universum History“. In der Regie von Iris Fegerl, die auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, sowie Reinhold Bilgeri (Reenactments) agieren in den Hauptrollen Markus Freistätter („Vienna Blood“, „Erik und Erika“) als Rudolf, Ferry Öllinger („Soko Donau“) als Kaiser Franz Joseph und Raphael Nicholas als Wilhelm. Als Producer seitens der epo film fungierte Heinrich Mayer-Moroni.

Für „Universum History“-Chefin Caroline Haidacher bringt diese Doku "einen neuen und besonders spannenden Blick" auf einen der bekanntesten Habsburger - Kronprinz Rudolf - und seine Beziehung zu seinem Rivalen, Wilhelm, da sie „vor allem die Persönlichkeitsentwicklung der beiden Kronprinzen analysiert.“ Und Reinhold Bilgeri betont: „Wir möchten die seelischen Labyrinthe dieser beiden Männer zeigen, von denen die große Welt da draußen nicht viel wusste.“

Jubiläum

Vor zehn Jahren war noch keine Rede von solch aufwändigen Produktionen, die in diesem Fall gemeinsam mit ZDF/ARTE auf die Beine gestellt wurde. Als „Universum History“ startete, waren im ORF gerade Schmalspurbudgets angesagt. Gleichzeitig musste dringend eine „Programmreformkette“ fortgesetzt werden. Um dem Aushängeschild „Universum“ gerecht zu werden, musste also hinter den Kulissen beim Programmeinkauf gezaubert werden.

Mittlerweile sind aus der „historischen Line Extension“, wie das damals genannt wurde, über 500 Sendungen geworden, mehr als 600 Sendestunden wurden im ORF solcherart bespielt, über 80 österreichische Co-Produktionen waren dabei zu sehen. Im Schnitt verfolgten die Romy-gekrönte Sendeleiste 2021 am Stammsendeplatz – Freitag, 22.35 Uhr, ORF 2 – 233.000 Zuschauer bei einem Marktanteil von 13 Prozent.

Bildungsauftrag

"Zu den Markenzeichen von ‚Universum History‘ zählt, dass die Sendeleiste mit qualitativ hochwertigen Dokumentationen nicht nur Woche für Woche den Bildungsauftrag des öffentlich-rechtlichen ORF erfüllt, sondern zudem hohe Publikumsakzeptanz und hervorragende Reputation auf dem internationalen Markt genießt, weil sie gemeinsam mit der österreichischen Filmwirtschaft intelligentes, innovatives Programm macht und dabei heimischer Forschungsleistung ganz besondere Bedeutung einräumt", unterstrich jüngst ORF-Generaldirektor Roland Weißmann.

Tom Matzek, TV-Hauptabteilungsleiter Bildung und Zeitgeschehen, erklärte: "‚Universum History‘ zeigt auf eindrucksvolle Weise, welche hochwertigen und nachhaltigen Produktionen durch kluge und leidenschaftliche Zusammenarbeit vieler möglich sind. ORF2-Chef Alexander Hofer sieht in "Universum History" ein "besonders gutes Beispiel dafür, was der ORF derzeit anbietet, aber auch in Zukunft anbieten will." Und er meint: "Den besonderen Reiz und letztlich Erfolg der Sendereihe macht aus, dass in den mit den besten Filmschaffenden des Landes realisierten Produktionen Fiktion und Dokumentation auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und Recherchen perfekt ineinanderfließen."

Zum Abschluss des Jubiläums zeigt ORF2 am 30. Dezember noch "Alhambra – Baumeister eines Märchens“.

 

Kommentare