TV-Quoten: Sport macht den ORF stark

TV-Highlight EM-Finale: Im Juli bespielte der Sport 30 Prozent des ORF1-Programms und steuerte über 50 Prozent zur Quote bei - 6,6 der 11,7 Prozent (bei 12 Jahre und älter)
ORF2 und heimische Privatsender stabil, Puls4 am stärksten

Die Freude darf groß sein – auch wenn sie vergänglich ist: Mit der Fußball-Europameisterschaft (1,972 Mio. Zuseher beim Finale), den Olympischen Spielen, der Formel 1 sowie den „Liebesg’schichten“, „ZiBs“ und Reportage-Sendungen zu Corona hat die ORF-Sendergruppe den Marktanteil im Juli massiv auf 36,5 Prozent Marktanteil (+ 4,7 Prozentpunkte) steigern können.

Der Hype um die Sportereignisse kam vor allem ORF1 zugute, das gegenüber dem Vorjahresmonat in der Kernzielgruppe 12 bis 49 Jahre um 5,4 Prozentpunkte auf 15,3 Prozent Marktanteil zulegte. Bei den Erwachsenen ab 12 Jahren lag der Marktanteil bei 11,7 Prozent.

30 Prozent Sport

Bemerkenswert: 30 Prozent des ORF1-Programms (sonst sind es 15 bis 18 Prozent) wurde im Juli vom Sport bespielt, der steuerte deutlich mehr als die Hälfte zur erfreulichen Quote bei – was umgekehrt auch Schwächen im Programm aufzeigt. 6,6 der 11,7 Prozent gehen auf das Konto von Sport. ORF2 blieb ohne dem im Juli trotzdem stabil mit 21,1 Prozent.

Rückblickend auf die letzten fünf Jahre ORF unter Generaldirektor Alexander Wrabetz weist eine ORF-Aussendung folgende Bilanz der Sendergruppe aus: Ein Vergleich der Durchschnittswerte von Jänner bis Juli 2017 bis 2021 zeigt einen Anstieg von 34,6 Prozent auf 35,7 Prozent (12 Jahre und älter). Eine Ballung an Sport-Ereignissen wie heuer gab es allerdings noch nie.

Ein Detail: Zuwächse im Vergleich 2017 zu 2021 gab es in allen Zielgruppen, bei 12 bis 29 Jahre war er am größten. Dies ist hauptsächlich auf ORF2 zurückzuführen (7,5 Prozent in 2017 vs. 9,2 Prozent in 2021), obwohl es keinen Sport zeigt.

Zum Vergleich: In der Jänner-Mai-Bilanz lag die ORF-Sendergruppe bei 31,7 Prozent gegenüber 33,4 im Jänner-Mai 2017. Was gleich ist: Schon da hat ORF2 bei sehr Jungen von 7,6 auf 8,7 Prozent zugelegt, ORF1 hingegen von 14,5 auf 10,4 Prozent abgebaut.

Stabile Privatsender

Während die deutschen Sender in Österreich mit Ausnahme von RTL2 und ZDF Verluste hinnehmen mussten, konnten die heimischen Privaten leichte Zuwächse in der jungen Zielgruppe (12– 49 Jahre) verbuchen: Stärkster Privater ist Puls4 mit nun 5,7 Prozent vor dem Schwestersender ATV (4,1 Prozent). Für Puls4 war das (wie schon mal im Jänner 2020) der beste Wert seit Senderbestehen. Die Puls4-Zugpferde kommen oft aus dem Info-Bereich („Puls24 News“, „Sommergespräche“); ATV punktet auch noch mit Herzhaftem („ATV aktuell“ bzw. „Saturday Night forever“).

Formel 1

ServusTV kommt auf 2,2 Prozent, liegt bei den für den Sender wichtigeren Älteren (12 Jahre und darüber) höher mit 3,2 Prozent. Das Highlight: Die Formel 1 in Ungarn erzielte beim Qualifying am Samstag (31. 7.) einen Marktanteil von 24,2 Prozent, 233.000 schauten das Qualifying – das Rennen, das bereits in die August-Quoten fällt, kam auf 617.000 Zuseher (38 Prozent). Die „Servus Nachrichten 19.20“ erzielten im Juli zudem mit 7,3 Prozent Marktanteil einen neuen Monatsrekord. Stark auch „Fahndung Österreich“.

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