"The White Lotus" in Thailand: Neid, Missgunst und Massagen

Willkommen in Thailand: Das White Lotus garantiert einen wahrlich unvergesslichen Urlaub
Wenn das Luxusresort White Lotus seine Pforten öffnet, ist das Drama vorprogrammiert. Am Montag (17. Februar, Sky) kehrt die gefeierte Gesellschaftssatire mit einer dritten Staffel zurück und lädt zur vergnüglichen zwischenmenschlichen Eskalationsschau. Nach Hawaii und Sizilien in den Staffeln 1 und 2 geht es dieses Mal nach Thailand, wo eine Gruppe reicher US-Amerikaner für einen wahrlich unvergesslichen Urlaub eincheckt. Vermutlich werden ihnen aber weniger die Yoga-Einheiten und Entspannungsmassagen in Erinnerung bleiben – denn wie immer bei „The White Lotus“ gibt es am Ende eine Leiche.
Zum illustren Personal der neuen Folgen gehören u. a. der steuerlich kreative Geschäftsmann Timothy (Jason Isaacs), seine pillenabhängige Ehefrau Victoria (Parker Posey), der triebgesteuerte Sohn Saxon (herrlich unsympathisch: Arnies Sohn Patrick Schwarzenegger), die spirituelle Tochter Piper (Sarah Catherine Hook) und der behütete Sprössling Lochlan (Sam Nivola).
Grantler Rick (Walton Goggins) weilt mit der zu jungen Hobbyastrologin Chelsea (Aimee Lou Wood) im White Lotus, während Jaclyn (Michelle Monaghan), Laurie (Carrie Coon) und Kate (Leslie Bibb) ihre Jugendfreundschaft wiederbeleben wollen – was in einem leider etwas klischeehaften Konkurrenzkampf mündet.
Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mit ihren eigenen Problemen zu tun: Aus Staffel 1 wieder mit dabei ist Spa-Managerin Belinda (Natasha Rothwell) – die auf ein ihr bekanntes Gesicht trifft, das hier natürlich nicht gespoilert wird. Der gutmütige Wachmann Gaitok (Tayme Thapthimthong) interessiert sich mehr für seine Kollegin Mook (Lalisa Manoban) als für die Sicherheit der Hotelgäste. Und Hotelmanager Fabian (Christian Friedel) sucht verzweifelt die Anerkennung seiner Chefin.
„The White Lotus“ lebt weniger von der Handlung als von der Atmosphäre, von der eingängigen Musik, den traumhaften Aufnahmen und den vielen kleinen Konflikten, die sich im Laufe der Urlaubswoche immer mehr zuspitzen – und am Ende das Fass aus Neid und Missgunst zum Überlaufen bringen. Dabei hätte Serienschöpfer Mike White dieses Mal durchaus mehr aufs Tempo drücken dürfen. Auch der Satire-Part kommt – zumindest in den ersten Folgen, die vorab zu sehen waren – ein wenig kurz, ebenso wie das Staffelthema Spiritualität. Unterhaltsam und hübsch anzusehen ist das alles aber nach wie vor. Es kann halt nicht jeder Urlaub perfekt sein.
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