Sky wird bei den Serien „schonungsloser, mutiger, frecher“

Staffel 2 von „Der Pass“ wird im Winter gedreht. Wieder dabei ist Nicholas Ofzcarek
Fiction-Chef Marcus Ammon über österreichische Kreative, David Schalko und Serien-Pläne

Der Abo-Sender Sky ist für die österreichische Filmwirtschaft schnell zu einer wichtigen Anlaufstelle geworden – und umgekehrt. Mit David Schalko und der von ihm gemeinsam mit John Lueftner geführten Wiener Superfilm wird Sky die Serie „Ich und die anderen“ – eine „Diskurskomödie“ – 2020 umsetzen. Zuvor hatte schon Andreas Prochaska mit „Das Boot“ einen vielfach preisgekrönten Publikumshit abgeliefert. Gleiches gilt auch für die Sky-Originals-Serie „Der Pass“ mit Nicholas Ofczarek, die zudem von der epo Film co-produziert wird. Zur heimischen Sky-Riege zählt auch Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky, der Folgen der Endzeit-Serie „8 Tage“ inszenierte. Ein Gespräch mit Marcus Ammon, Senior Vice President Original Production, über die Entscheidung für David Schalko und die nächsten deutschsprachigen Serien.

KURIER: Mit David Schalko und „Ich und die anderen“ bereitet Sky erneut eine Serie mit einem österreichischen Kreativen vor. Wie kommt’s dazu?

Marcus Ammon: Wir haben großen Respekt vor der Kreativ-Leistung österreichischer Filmemacher. Mit den österreichischen Kreativen, mit denen wir bisher zusammenarbeiten durften, haben wir großartige und sehr erfolgreiche Ergebnisse produziert.

Warum die Zusammenarbeit mit Schalko und der Superfilm?

Ich war nach „Braunschlag“ sehr beeindruckt von der erzählerischen Kraft und dem Humorverständnis eines David Schalko. Damals ist der Wunsch entstanden, mit ihm einmal zusammenzuarbeiten. Dann kam „Altes Geld“, was ähnlich gut reüssierte und bei uns auf der Plattform über RTL Crime erfolgreich war. „M“, was ich auf der Berlinale gesehen habe, bot wiederum einen völlig anderen Zugang zu einem Thema. Das alles zeigte das breite Spektrum Schalkos. „Ich und die anderen“ stößt in eine Sphäre vor, die für ihn und auch für uns unbekannt ist. Aber: Wir glauben fest daran, dass diese Serie in die Reihe unserer bisherigen Erfolge passt, gerade weil es erzählerisch und inhaltlich in keine Schublade passt. „Ich und die anderen“ wird dabei nicht im Dialekt stattfinden, auch die Drehorte sind noch nicht festgelegt.

Was muss ein Serien-Projekt haben, dass es für Sie interessant ist?

Uns geht es vor allem darum, einen Sky-spezifischen Ton zu treffen, anders zu sein als andere, schonungsloser, grenzüberschreitender, mutiger, frecher. Und genau das können nur wenige so gut wie David Schalko. Er wird der Showrunner sein und wir freuen uns auf eine Serie, die „larger than life“ daherkommt. Das ist uns wichtig. Geschichten, die im deutschsprachigen Raum verortet sind, aber eine globale Relevanz haben.

Sky wird bei den Serien „schonungsloser, mutiger, frecher“

Sky Fiction-Chef Marcus Ammon.

Sky hat sich ja eher vorsichtig der Produktion deutschsprachiger Serien genähert.

Inzwischen erreichen uns immer mehr Ideen aus Deutschland und auch aus Österreich, wir lesen alles sehr genau, reagieren auf jedes eingereichte Drehbuch und sind dabei im Feedback authentisch und ehrlich. Wir haben im Moment über ein Dutzend Stoffe in der Entwicklung – zusätzlich zu unseren aktuellen Produktionen! Wir machen ja neben „Ich und die anderen“ auch noch die neue Horror-Serie „Hausen“, zudem eine zweite Staffel von „Der Pass“, produzieren „Souls“, überlegen uns, wie wir „8 Tage“ weitererzählen können, dazu neue Staffeln von „Babylon Berlin“, „Das Boot“ und und und.

Sky hat einen neuen, konzernweiten „Production-Hub“ mit Sitz in London gegründet, die Sky Studios. Was ist das Ziel?

Mit Sky Studios geht es uns darum, unsere Produktionsaktivitäten in den Sky Territorien UK, Italien, Deutschland und Österreich unter einem Dach zu bündeln, den gesamten Output deutlich zu erhöhen, gemeinsam eine unverkennbare Strahlkraft zu entwickeln und ein führender Player im europäischen Produktionsmarkt zu werden.

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