Während sich in den TV-Krimis alles um Mörder-Schnitzeljagden dreht, dreht sich im Restaurant Meissl & Schadn am Schubertring alles um das berühmte Wiener Schnitzel. Das bedeutet: Unter der perfekten Anleitung (danke!) von Küchendirektor Jürgen Gschwendtner üben wir uns an der hohen Kunst des Schnitzel-Zubereitens. Mit durchaus schmackhaften Resultaten.
„Das hat doch Spaß gemacht“, sagt Andreas Guenther nach dem Essen beim Interview. Und: „Ich liebe es, wieder in Wien zu sein. Diese Stadt hat so viel Kultur, auch die Schnitzelkultur gehört da für mich dazu.“ Die Zeit des Lockdowns hat Guenther in Berlin verbracht. „Ich habe mich an alle Regeln gehalten, aber frustrierend war das schon. Keine sozialen Kontakte, keine Drehs – man sitzt nur blöd zu Hause herum.“
Das ist nun wieder anders. In München hat Guenther eine Episode der Krimireihe „Der Alte“ fertig gedreht, zwei neue Folgen von „Polizeiruf 110“ stehen bevor. Und eben aktuell zwei neue Fälle für Niko und Alex. Doch wie laufen Drehs in Zeiten der Corona-Pandemie ab? Guenther: „Früher war das so: Man ist ans Set gekommen und hat einen Kaffee gekriegt. Heute kommt man ans Set und bekommt gleich einen Corona-Test verpasst. Wir werden alle regelmäßig getestet, es herrscht Maskenpflicht. Sogar im Freien. Nur wenn die Kamera läuft, sind die Masken unten. Alles andere wäre ja auch blöd bei Kuss- oder Kampfszenen. Wer will denn schon mit Maske küssen?“
Küssen – ein gutes Stichwort. Immerhin ist der von Andreas Guenther in „Blind ermittelt“ verkörperte Niko durchaus ein Frauenheld. Darf Niko also küssen? „Leider nein. Ich hoffe aber, das kommt noch in der sechsten oder siebenten Folge. Dafür darf der Niko diesmal ganz andere Dinge machen.“
Die da wären? „Im ersten Fall werde ich undercover ins Fiakermilieu eingeschleust, um einen Mord aufzuklären. Ich habe das in der Vorbereitung auch richtig gelernt und bin als Kutscher in Wien herumgefahren. Das war toll. Und es ist gar nicht einmal so schwierig, weil die Pferde genau wissen, was sie tun. Da braucht es keinen Pferdeflüsterer, sondern nur Respekt vor den Tieren.“
Und der zweite Fall? „Da wird mein Partner Alex von der Vergangenheit eingeholt. Da stellen sich Fragen wie: Wie war das vor dem Anschlag, der ihn seine große Liebe und sein Augenlicht gekostet hat? Steckt da vielleicht noch mehr dahinter? Als Niko darf ich Alex da wieder assistieren.“
Einer der Drehorte der neuen Folgen ist der Zentralfriedhof, von dem Andreas Guenther angetan ist. „Wien und der Tod – das passt sehr gut zusammen, das ist eine Symbiose. Berlin und der Tod – das hat gar keinen Charme. Außerdem habe ich am Zentralfriedhof das Grab von Falco gesehen. Ich bin ja mit seiner Musik aufgewachsen wie auch mit Mozart. Das hat mich schon berührt.“
Guenther weiter: „Wie mich Wien generell berührt. Egal, wohin man geht: An jeder Ecke gibt es etwas zu sehen, überall ist Kunst zu erleben. Diese Stadt hat etwas Einmaliges.“ Nachsatz: „Vielleicht sollte ich aus Berlin zurückkommen und mir hier eine Wohnung suchen.“ Lachend: „Dann müsste ich nicht so viel herumfliegen, wäre schneller am Set von ,Blind ermittelt‘ und viel näher dran am Wiener Schnitzel. Der Niko ist auch von Berlin nach Wien gegangen. Warum dann nicht ich auch?“
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