Rekord-TV-Nutzung: Mehr als 5 Stunden an einem Tag

Thomas Gruber, ATV-Chef und AGTT-Obmann
Die Beschränkungen rund um Corona treiben das traditionelle Fernsehen in Österreich auf neue Höchstwerte.

Das traditionelle Fernsehen ist messbar nicht tot. In der Corona-Krise erlebt es als Informationsquelle und Unterhaltungsmedium eine wahre Renaissance. Das belegen nun auch die von den TV-Vermarktern veröffentlichten Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Teletest.

Die weisen einen neuen Rekord für Österreich aus: Mit 315 Minuten Live-Nutzung war Sonntag, der 22. März 2020, der stärkste TV-Tag, der je in Österreich gemessen wurde. „Die Nutzungsspitze war um 20.30 Uhr – 4,1 Millionen Österreicher ab 12 Jahren haben gleichzeitig ferngesehen“, erläutert Thomas Gruber, Obmann der Arbeitsgemeinschaft Teletest. Mit der zeitversetzten Nutzung werden noch einmal etwa 10 Minuten dazu zu schlagen sein, was daher einen weiteren Höchstwert bringen wird.

Ein Drittel mehr TV-Zeit

Auch abseits von Rekordtagen gilt: „Die Nutzung ist derzeit um rund ein Drittel höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres“, so Gruber. „Live und lokal und die Lagerfeuerfunktion des Fernsehens zählen in Zeiten wie diesen eben mehr denn je.“

Seit der Einführung der Beschränkungen des öffentliches Lebens durch die COVID-19-Maßnahmen wurde eine stark gestiegene Nutzungsdauer von 269 Minuten pro Tag registriert. Im Vorjahreszeitraum lag sie durchschnittlich bei 199 Minuten pro Tag.

Die geänderte Lebenssituation lässt die Menschen nicht nur hochwertige und geprüfte Informationen im TV suchen, sondern auch Unterhaltung und kulturelle Angebote. Das gilt auch für die jüngere Zielgruppe, die als weniger TV-affin gilt. Gegenüber dem Vorjahr (Vergleichszeitraum: 10. bis 30. März) besonders stark zugelegt hat TV in die werbe-attraktiven Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen. Das ist ein Zuwachs um 40 Prozent. In der jungen Altersgruppe der 12- bis 29-Jährigen stieg die TV-Nutzung um 35 Prozent auf 113 Minuten pro Tag beträchtlich.

Wer profitiert

Nach TV-Vermarktern betrachtet beträgt das Plus bei 12- bis 49-Jährigen für den ORF 79 Prozent, für Servus TV 42 Prozent, für die Sender von IP Österreich (RTL, Vox, Nitro etc.) 36 Prozent, jene von ProSiebenSat.1Puls4 33 Prozent und die Sender von Goldbach Austria (DMAX, Nickelodeon, N24/Welt etc.) 29 Prozent. Rückläufige Zahlen weisen im Jahresvergleich ausschließlich private Sportsender auf.

 

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