Radiotest: Großer Sprung für kronehit, ORF sackt ab

Hoher Fun-Faktor: kronehit-Wachstum zeigt sich auf im Social-Mediabereich. 80 Mio. Impressions auf Facebook im Monat Juni
Die Senderflotte des Öffentlich-Rechtlichen verliert Marktanteile und Reichweite. Die Privatsender legen zu

Das wird die neue ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher nicht freuen: Die ORF-Radioflotte muss Federn lassen. Die Privatsender, allen voran kronehit, legt zu. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Radiotest 2021/2022 hervor, dessen Daten sich auf den Zeitraum Juli 2021 bis inkl. Juni 2022 beziehen

Die ORF-Radioflotte kam auf eine Tagesreichweite von 58,4 Prozent und baute damit gegenüber dem Vergleichszeitraum drei Prozentpunkte ab. Der Privatradiosektor konnte hingegen Reichweite hinzugewinnen. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen sah der Trend ähnlich aus: Die ORF-Sender mussten Reichweitenverluste hinnehmen (von 50,9 Prozent auf 47,8 Prozent), während die Privatradios zulegten (von 34,1 Prozent auf 38,3 Prozent).

Das lag vor allem auch an kronehit (an dem der KURIER beteiligt ist): Im Vergleich zum letzten Radiotest stieg die Tagesreichweite in der Zielgruppe 10+ um fast 34 Prozent und auch in der werberelevanten Zielgruppe der 14-49-Jährigen um 33 Prozent (Mo-So). Damit liegt kronehit klar auf Platz 1 der Privatsender in Österreich und ist zudem meistgehörtes Privatradio in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Burgenland, Oberösterreich, Tirol und Salzburg (TRW 10+ und 14-49, Mo-So).

ORF-STIFTUNGSRAT: THURNHER

Keine flotte Sender-Flotte: ORF-Radiodirektorin Thurnher ist gefordert

Auch in Hinblick auf den Marktanteil setzte es für die ORF-Radiosender ein Minus. Die öffentlich-rechtliche Flotte kam in der Gesamtzielgruppe  auf 69 Prozent (gegenüber 74 Prozent). Die ORF-Regionalradios büßten mit 31 Prozent Marktanteil drei Prozent ein. Stärkster Einzelsender ist Ö3 mit 29 Prozent Marktanteil (zuvor 30 Prozent). Auch Ö1 verlor mit 8 Prozent Marktanteil einen Prozentpunkt, FM4 blieb mit 2 Prozent Marktanteil stabil, aber niedrig.

Private im Hoch

Die inländischen Privatsender steigerten sich auf 28 Prozent Marktanteil (gegenüber 24 Prozent). Stark legte kronehit mit einem Sprung von 6 Prozent auf 9 Prozent Marktanteil zu. 88.6 und Antenne Steiermark blieben mit 3 Prozent Marktanteil stabil.

In der jüngeren Zielgruppe (14- bis 49-Jährige) war der Trend noch deutlicher. Die ORF-Radiosender verloren 6 Prozentpunkte und kamen damit auf 56 Prozent Marktanteil. Die inländischen Privatsender steigerten sich von 36 Prozent auf 41 Prozent Marktanteil.

Das größte Minus hatte hier der stärkste ORF-Sender, Ö3, das zwischenzeitlich tendenziell älter programmiert und den Österreich-Anteil erhöht hat. Der Radiotest wies dem Sender 36 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe aus (gegenüber 40 Prozent). Die ORF-Regionalradios kamen auf 14 Prozent Marktanteil (gegenüber 16 Prozent). Ö1 erreichte 3 Prozent (minus 1 Prozentpunkt), FM4 stabile 4 Prozent.

Einschalten für Auszeit

In der jungen Zielgruppe machte kronehit als stärkster Privatradiosender einen großen Sprung und legte um satte 5 Prozentpunkte auf 16 Prozent Marktanteil zu. 88.6 und Antenne Steiermark kamen auf je 5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.

Radiotest: Großer Sprung für kronehit, ORF sackt ab

kronehit-Geschäftsführer Mario Frühauf

kronehit-Geschäftsführer Mario Frühauf: „In einer von Krisen gebeutelten und von schlechten Nachrichten dominierten Zeit ist der Wunsch nach einer ‚Auszeit‘ groß. Das Radio ist das tagesaktuelle Medium, bei dem die Menschen auch einmal abschalten und durchatmen können. Wir begleiten unsere Community mit viel Musik, positiver Stimmung und relevanten Informationen durch den Tag. Der aktuelle Radiotest belegt eindrucksvoll, dass uns das sehr gut gelingt.“

Dani Linzer, früher Morgen-Moderatorin und nun Programmchefin, darf ein historisches Ergebnis feiern, denn der österreichweite Privatsender ist in einem Detailwert absolut auf Augenhöhe mit Ö3: „Erstmals in der Geschichte des österreichischen Radios zieht kronehit mit Ö3 gleich – mit einem Marktanteil von 21 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe 14 bis 49 Jahre (Mo-Fr) in Wien. Der starke Zuwachs und Zuspruch der kronehit-Community im Radio, online und auf Social Media ist aber auch gleichzeitig ein Auftrag, weiter jeden Tag besser zu werden.“

Breite Hörerschicht

Drei Viertel der Bevölkerung hören täglich Radio - ein stabiler Wert und durchschnittlich hört sie 186 Minuten, was aber um sechs Minuten weniger ist also im Vergleichszeitraum des Vorjahrs.  

Rüdiger Landgraf, Leitung Digital & Strategie bei kronehit, ordnet ein: „Generell zeigt der Radiotest eine sehr gute Nutzung von Radio, drei von vier Österreichern hören jeden Tag. Beachtlich ist außerdem, dass die Privatsender im Marktanteil in der Werbezielguppe (14-49, Mo-So) Ö3 deutlich überholen konnten, mit einem Wachstum von fünf Prozentpunkten.“ Bei kronehit spiegelt sich das auch im Social Media-Bereich. „Wir sehen dieses Wachstum in unseren digitalen KPIs bestätigt – zum Beispiel mit 80 Millionen Impressions auf Facebook im Monat Juni.“

Der Radiotest 2021/2022 basiert auf insgesamt 22.450 durchgeführten Interviews, wobei neuerdings zehn Prozent davon online durchgeführt werden. Damit sollen jüngere Zielgruppen besser abgebildet werden. Der Rest entfällt auf telefonische Befragungen.

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