Stefan Raab & Co: Keine Show ohne Gänsehaut-Faktor

TV-Comeback bei RTL: Stefan Raab gegen Regina Halmich in „Der Clark Final Fight“ (20.15)
Mark Achterberg inszeniert Großes wie den Boxkampf der Show-Legende gegen Regina Halmich (20.15, RTL). Nächste Woche geht er bei ServusTV auf „Promi-Quizjagd“.

Von Lena Grundner 

Heute, Samstagabend, ist es so weit: Stefan Raab (57) lässt die Bildschirm-Rente hinter sich und gibt sein TV-Comeback. Er steigt gegen die frühere 46-fache Box-Weltmeisterin Regina Halmich (47) in den Ring. Es ist bereits das dritte Aufeinandertreffen der beiden, zu dem auch gebrochene Nasen gehören. RTL macht aus „Der Clark Final Fight“ (20.15) den „Kampf des Jahrzehnts“, den Elton, Frank Buschmann und Laura Wontorra präsentieren.

Regie führen wird bei dem Event Fernsehpreis-Träger Mark Achterberg: „Ich freue mich sehr, dieses Spektakel inszenieren zu dürfen.“

Stefan Raab & Co: Keine Show ohne Gänsehaut-Faktor

Marc Achterberg arbeitet als Show-Regisseur in der TV-Champions League

Schon eine Woche später ist Achterberg erneut im Einsatz – die „Promi-Quizjagd“ von ServusTV (21. 9., 20.15) ist am anderen Ende des Showspektrums angesiedelt. Aber auch wenn er große Produktionen gewöhnt ist, schätzt Achterberg diese kleineren Shows. „Jedes Projekt, egal welche Größe, ist eine eigene Herausforderung.‘‘ Die großen Sachen groß zu machen, sei das eine. Aber die etwas kleineren Sachen auch schön und liebevoll umzusetzen, sei eine Aufgabe. „Da muss man sich gesondert drauf einlassen. Das ist gerade das, was ich gerne mache.“

TV-Champions League

Achterberg spielt als Regisseur in der TV-Champions League: „Germany’s Next Topmodel“ oder „The Masked Singer“ stehen auf seiner Liste. 2023 wurde er für „Die Giovanni Zarrella Show“ mit dem Deutschen Fernsehpreis für die „Beste Regie Unterhaltung“ ausgezeichnet. Heuer ist er erneut nominiert, diesmal für „Let's Dance“.

Die RTL-Tanzshow betreut Achterberg seit 14 Jahren. Um das Format zeitgemäß zu halten, nehme er Jahr für Jahr „zarte Facelifts“ vor, wie etwa an Details des Lichtkonzepts. Das sei für den Zuschauer angenehmer als eine komplette Umgestaltung alle zehn Jahre. Achterberg vergleicht das Vorgehen mit dem Designkonzept eines Porsche 911. „Jedes Modell verändert sich leicht. Eines aus 1960 ist natürlich ein ganz anderes Auto als die Variante, die jetzt durch die Gegend kurvt. Aber jeder erkennt bei beiden sofort, es ist ein Porsche 911. “

Der Unterhaltungswert zwischen den Zeilen

Bei der ServusTV-„Promi-Quizjagd“, von der Achterberg auch normale Ausgaben inszeniert, liegt der Fokus naturgemäß anders. „Die Grundlage einer Quizshow sind natürlich interessante Fragen, sodass der Zuschauer gut mitspekulieren kann“, sagt der 53-Jährige. „Damit das Ganze schön angewürzt wird, braucht man einen gewissen Unterhaltungswert zwischen den Zeilen. Da ist wichtig, dass die Promis gut und spontan agieren, dass sie Humor zeigen und über sich selbst lachen können“, sagt Achterberg. Damit die Teilnehmer das auch können, brauche es vor allem ein gutes Briefing. „Gut ist immer, wenn den Leuten klar ist, dass sie ruhig laut denken können und nicht alles wissen müssen.“

Stefan Raab & Co: Keine Show ohne Gänsehaut-Faktor

Maria Höfl-Riesch und Fritz Strobl sind am nächsten Samstagabend bei der Servus-TV-"Promi Quiz Jagd" dabei

Vorbereitung ist alles

Eine TV-Show ist ein Zusammenspiel vieler verschiedener Bereiche, von Ton über Licht bis zur Bildmischung. Auch hier gilt: Vorbereitung ist alles. Achterberg plant die Abläufe gemeinsam mit seinem Team und das sehr genau. „Ich werde von dem, was vor der Kamera passiert, nicht überrascht.“ Das richtige Gefühl dafür holt sich Achterberg, wenn er im Studio steht. „Es fällt mir eher schwer, auf einem Laptop zuhause Acts cool vorzubereiten, weil es dann tendenziell ein bisschen hölzern wird.“

Das Rezept des Kölners für eine gute Regie ist dabei oft, „sich bewusst zurückzunehmen.“ In vielen Formaten sei so viel Medientechnik und Licht programmiert, dass er den Bildschnitt simpel halte. „Damit man als Zuschauer mehr genießen kann, was da alles passiert. Denn wenn alle zu viel machen – zu viel Licht, zu viel Pyro, schneller Schnitt– verlieren wir die Zuschauer. “

Und um die geht es letztlich immer. Achterberg: „Man muss als Team versuchen, in besonderen Momenten mit Licht, Kamera und Musik eine Gänsehaut zu erzeugen. Ein Tag ohne Gänsehaut ist im Grunde ein verlorener Tag, wenn ich eine Show inszeniere.“

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