ORF-Stiftungsrat: Norbert Steger verabschiedet sich aus Gremium

ORF-Stiftungsrat: Norbert Steger verabschiedet sich aus Gremium
Der ehemalige FPÖ-Vizekanzler führte seine letzte Sitzung als Vorsitzender. Neukonstituierung im Mai.

Einer der kontroversesten Stiftungsräte verlässt die Kommandobrücke: FPÖ-Vertreter Norbert Steger hat sich am Donnerstag vom obersten Aufsichtsgremium des ORF informell verabschiedet. Dort hatte der ehemalige Vizekanzler in den vergangenen rund fünf Jahren den Vorsitz geführt. Der Stiftungsrat wird plangemäß im Mai neu konstituiert und damit auch ein neuer Vorsitz bestimmt.

Steger, der sich in ORF-Fragen von seiner Partei teilweise recht offen entfremdet hatte – er stimmte entgegen der Parteilinie für Roland Weißmann als ORF-Chef –, wird wohl nicht mehr Teil des Gremiums sein. Als möglicher neuer Vorsitzender wird Grünen-Vertreter Lothar Lockl gehandelt. Hinweise darauf gibt eine publizierte geheime Nebenerklärung der türkis-grünen Koalition, in der dem kleineren Partner dieses Amt zukommt.

In der Stiftungsratssitzung am Donnerstag ging es auch um konkrete Projekte im ORF. So stellte Generaldirektor Weißmann seinen Plan „ORF 2025“ vor. Darin ist u. a. geregelt, wie der Sender sich digital neu aufstellen will, die Unternehmenskultur modernisiert und den trimedialen Newsroom (eine neue Zentralredaktion) besiedelt wird. Fest im Visier hat man auch die Erschließung junger Zielgruppen, die sich in den vergangenen Jahren ins Internet verabschiedet hat.

Im Stiftungsrat gibt es zudem künftig eine Arbeitsgruppe für Diversität und Gleichstellung. Leiten wird sie Tourismusmanagerin Petra Stolba, Stellvertreterin ist Andrea Danmayr, Pressesprecherin der Angewandten.

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