ORF-Steiermark: Wahl des neuen Direktors erzeugt Nebengeräusche

Frostiges Verhältnis: ORF-Chef Wrabetz, Ex-Landesdirektor Brunhofer
Die Bestellung des neuen Landesdirektors im ORF-Stiftungsrat am Donnerstag könnte ein juristisches Nachspiel haben.

Eigentlich wäre es nur mehr ein Formalakt. Den Segen des Landeshauptmannes gibt es, die relevanten Freundeskreise sind auch entsprechend eingestimmt. So hat schon vor Wochen ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz erklärt, dass er den bisherigen Chefredakteur des Landesstudios, Gerhard Koch, als neuen ORF-Landesdirektor in Graz vorschlagen wird.

Eigentlich. Denn unter den Bewerbern findet sich auch der frühere Salzburger Landesdirektor Roland Brunhofer. Seit seiner Ablöse im Zuge eines politischen Tauschgeschäfts im Umfeld der letzten ORF-Wahl war er in den vergangenen Monaten schon für viele Top-Jobs im ORF im Gespräch. Dem Vernehmen nach ist nun die Geduld des „Roten ohne Parteibuch“ erschöpft. Spekuliert wird über eine bereits anlaufende juristische Auseinandersetzung, nachdem er von Wrabetz stets vertröstet wurde.

Robust

Der robust auftretende Brunhofer, dessen Arbeit in Salzburg vom Rechnungshof zur Benchmark erklärt wurde, hat sich seit seiner Ablöse für viele Spitzenjobs beworben. Das wurde ob der politischen Gegebenheiten mitunter milde belächelt, arbeitsrechtlich ist es allerdings relevant. So auch bei der Grazer Besetzung, wofür laut ORF-Gesetz vor allem die fachliche Eignung relevant ist. Ob das tatsächlich ein Hebel in Sachen ORF-Personalpolitik ist, werden möglicherweise Gerichte klären müssen.

Aktuell ist der gebürtige Oberösterreicher Teil der Transformer-Gruppe, die sich mit der Neu-Aufstellung des ORF beschäftigt. Auf eine Anfrage des KURIER wollten weder Brunhofer noch die ORF-Spitze eine Stellungnahme abgeben.

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