ORF: Falsche Ukraine-Videos in Wehrschütz-Beitrag in der ZiB

ORF: Falsche Ukraine-Videos in Wehrschütz-Beitrag in der ZiB
Die Videos hätten nichts mit Zwangsmobilisierung zu tun. Der ORF bedauere den Fehler und kündigt an, Fake News zu thematisieren.

Am vergangenen Dienstag berichtete die ZiB1 über Korruption in der Ukraine. Aber: Die Videos, die die Aussagen von Korrespondent Christian Wehrschütz stützen sollen, zeigen nicht, was der ORF behauptet hatte. Der Verein Mimikama entlarvt die Fake-Videos.

➤ Mehr lesen: Wer künftig wieviel zahlen muss und was kritisiert wird

 

Im Betrag zeigte ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz zwei Videos, die Beispiele dafür seien, "dass nicht alle Männer bereit sind, für ihr Land zu kämpfen". Im Anschluss twittern jedoch mehrere User auf X (ehemals Twitter), die Videos hätten mit dem Thema Zwangsrekrutierung nichts zu tun, es soll sich dabei vielmehr um die Festnahme eines Agenten und um eine Abweisung an der Grenze handeln.

➤ Mehr lesen: Neuer ORF-Beitrag wird künftig für das ganze Jahr eingefordert

Korruption in der Ukraine

ORF bestätigt falsche Videos

Am Donnerstagabend bestätigte der ORF via X, falsche Videos für den Beitrag verwendet zu haben: "Weiterführende Recherchen des ORF und eine nochmalige Überprüfung haben ergeben, dass die angesprochenen Videos aus der Ukraine nicht den in der "Zeit im Bild" vom 16. August (Anm. Red: 15. August) transportierten Inhalten entsprechen, was der ORF außerordentlich bedauert", hieß es.

Und weiter: "Wenn Fehler gemacht werden, müssen sie als solche benannt und korrigiert werden. Der ORF wird das in der "Zeit im Bild" tun und den Beitrag über die Ukraine-Videos selbstverständlich richtigstellen. Außerdem wird die ORF-TV-Information dies zum Anlass nehmen, sich on-air mit dem Thema Fake-News im Informationskrieg auseinanderzusetzen."

"Aus seriöser Quelle"

Dieter Bornemann, Vorsitzender des ORF-Redaktionsrats, betonte gegenüber Puls24, den Vorfall sehr ernst zu nehmen und die Videos zu überprüfen. Auch Christian Wehrschütz, der den Beitrag gestaltet hatte, meldete sich auf X zu Wort.

Er hielt fest, dass er die Videos nicht zusätzlich überprüft habe, weil sie "aus seriöser Quelle stammten". "Der Fehler wird mir eine Lehre sein, der erste in 23 Jahren Korrespondent", schrieb der ORF-Journalist und meinte, dass der Beitrag trotz der unstimmigen Videos richtig sei.
 

Kommentare