Apropos vergessen: Etwas ältere Leserinnen und Leser können sich vielleicht noch an die Ursprünge von „Die große Chance“ erinnern? Dieses ORF-Castingformat wurde nämlich bereits in den Achtzigern eingeführt, zwischen 1980 und 1987 von Peter Rapp, 1988 von Thomas Klock und dann noch zwei weitere Jahre von Elisabeth Engstler moderiert. 2011 folgte (bis 2014) die Neuauflage, und ab 8. März gibt es in ORF1 (20.15 Uhr) die Neuauflage der Neuauflage. Warum? Weil dafür jetzt der richtige Zeitpunkt sei, „weil wir das Motto ,ORF für alle’ ausgegeben haben“, sagte Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz bei der Präsentation am Dienstag am Küniglberg. Es gebe „nichts Besseres“ als eine große Bühne, die viel Unterschiedliches zulasse und das ganze Land abbilde. „Die Show ist großartig“, ist sich Unterhaltungschef Martin Gastinger schon jetzt ziemlich sicher.
Jury
Während die Verantwortlichen beim ORF aus dem Schwärmen nicht rauskommen, könnte man hinter diesem neuerlichen Neustart eines altbekannten Showformats auch eine gewisse Ideenlosigkeit verorten. Denn mit der Show gießt man alten Wein in neue Schläuche, präsentiert man ein altes Format im neuen Gewand: Aus einer Vielzahl an Talenten jeden Alters, die Pop, Rock, Volksmusik, Hip-Hop, Ballett, Stepptanz, akrobatische Einlagen oder auch Poetry Slam performen, wird nach zehn Sendungen am 17. Mai eine Siegerin oder ein Sieger gekürt. Es winken 50.000 Euro Preisgeld und (vielleicht auch) landesweite Bekanntheit.
So eine Talentsuche gab es alleine im ORF schon mehrfach. Einer, der ein Lied davon singen kann, ist Andi Knoll, der „Die große Chance“ (2011–2014) bereits mit Doris Golpashin moderiert hat. Diesmal unterstützt ihn Fanny Stapf, die man aus unterschiedlichen ORF-Formaten kennt.
Die Jury wurde inhaltlich breit ausgerichtet und wechselt von Sendung zu Sendung: Mit dabei sind u. a. Marc Pircher, Simone Stelzer, Cesár Sampson, Josh., Katharina Straßer und Bernhard Speer.
"Herz-Buzzer"
Jedes Jurymitglied bewertet den jeweiligen Auftritt mit einem, zwei oder drei Sternen. Somit erhält jedes Talent mindestens drei und maximal neun Sterne. Wer mindestens sieben Sterne einheimsen konnte, bleibt bis zur Entscheidung am Ende der Show im Rennen. Die Kandidatinnen und Kandidaten mit in Summe weniger als sieben Sternen werden von der Jury verabschiedet. Außerdem kann jedes Jurymitglied einmal pro Show einem Talent, von dem es besonders berührt oder begeistert ist, mit dem "Herz-Buzzer" direkt ein Ticket für die Semifinalrunden geben.
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